Am 15.03.2025 fand im Nordecker Wald eine bemerkenswerte Pflanzaktion statt. Vorschulkinder der Waldkita Nordeck der Lebenshilfe Gießen erhielten tatkräftige Unterstützung von Förster Herr Raude und seinem Kollegen Herr Winkler, als sie Küstentannen in ihren Wald pflanzten. Diese Setzlinge sind etwa drei Jahre alt und sollen einen Beitrag zur Aufforstung leisten.
Die Kinder waren voll engagiert dabei und sorgten dafür, dass die Erde rund um die Pflanzlöcher von Blättern und Steinen befreit und gelockert wurde, bevor die Bäume eingesetzt wurden. Es war wichtig, dass die Wurzeln der Tannen nach unten zeigen, um eine optimale Wasseraufnahme zu gewährleisten. Jedes Kind übernahm Verantwortung, indem es ein Bäumchen hielt, um sicherzustellen, dass es gerade stand. Um die frisch gepflanzten Bäume vor Rehverbiss zu schützen, steckten die Kinder Stöcke im Kreis um die Pflanzen.
Interesse und Vorfreude
Während der Aktion zeigte sich das große Interesse der Vorschulkinder an der Natur und einem respektvollen Umgang mit der Umwelt. Sie achteten darauf, bereits gepflanzte Bäume nicht zu beschädigen und schauten gespannt zu, wie die Küstentannen ihren neuen Platz im Wald fanden. Aufgeregt äußerten bereits die Vorschüler des nächsten Jahres, dass auch sie Tannen setzen möchten.
Die Lebenshilfe Gießen e.V. begleitet über 3000 Menschen mit und ohne Behinderung und fördert deren Selbstbestimmung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Die Waldkita Nordeck ist ein Teil dieses Engagements und bietet den Kindern eine besondere Verbindung zur Natur.
Ein ganzheitliches Lernerlebnis
Der Gießener Waldkindergarten, der sich am Schiffenberg befindet, hat sich im Jahr 2018 eröffnet. Hier verbringen die Kinder ihren Alltag unter freiem Himmel und sind dabei bestens ausgestattet mit Regenjacken und Gummistiefeln, selbst bei starkem Regen. Die Kita-Leiterin Regina Appel setzt auf innovative Lernmethoden, die weit über das übliche Kindergartenangebot hinausgehen. Aktivitäten wie das Einrichten einer Küstenwache oder das Graben eines Kanals sind Teil des Programms, das Kinder in das Spiel und Lernen eintauchen lässt.
Regina Appel, die mit dem städtischen Umweltpreis ausgezeichnet wurde, nutzt ihre Erfahrungen, um den Kindern Naturerfahrungen zu ermöglichen und deren Sozialverhalten sowie Motorik zu fördern. Das Konzept basiert auf dem hessischen Bildungsplan und bietet den Kindern die Möglichkeit, mit praktischen Erfahrungen zu lernen, wie etwa das Zählen von Ästen oder den Bau von Wippen.
Die Waldkindergärten sind in Deutschland als innovative Einrichtungen bekannt. Sie fördern die motorischen Fähigkeiten und die Wahrnehmung durch direkte Naturerfahrungen. Jedes Kind verbringt mindestens 3 bis 4 Stunden täglich im Freien, unabhängig vom Wetter, was die Gesundheit und das Immunsystem der Kinder stärkt. Jeden Tag haben die Kinder die Möglichkeit, mit natürlichen Materialien zu spielen und sich kreativ auszudrücken.
Insgesamt zeigt die Pflanzaktion der Vorschulkinder im Nordecker Wald, wie wertvoll die Natur für die frühkindliche Bildung ist, und unterstreicht die Bedeutung von Einrichtungen wie dem Gießener Waldkindergarten, die den Kindern die Möglichkeit geben, sich mit der Umwelt auseinanderzusetzen und einen respektvollen Umgang mit ihr zu lernen.