Die Hasenpest, auch bekannt als Tularämie, könnte kurz vor den bevorstehenden Ostertagen zur Sorge werden. In Waldhessen sind gegenwärtig keine Fälle bekannt, jedoch wurden Erkrankungen bereits in mehreren deutschen Bundesländern festgestellt. Laut Informationen von HNA sind betroffene Regionen Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Saarland, Niedersachsen und jüngst der Kreis Gießen.
Dr. Thomas Berge, der Leiter des Kreis-Veterinäramts, hebt hervor, dass der Erreger, das Bakterium Francisella tularensis, auch in der Region Hersfeld-Rotenburg vorhanden sein könnte und vor allem Feldhasen und wildlebende Nagetiere bedroht. Es gibt jedoch keine bedeutende Gefahr für die Hasenpopulation im Landkreis, da die Krankheit tödlich für Einzeltiere sein kann, aber nicht den Gesamtbestand gefährdet.
Übertragungswege und Symptome
Die Übertragung der Hasenpest erfolgt hauptsächlich durch blutsaugende Insekten, direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder durch kontaminiertes Wasser. Menschen können grippeähnliche Symptome wie Fieber, Schüttelfrost und extreme Müdigkeit entwickeln. Dr. Berge warnt, dass kranke Wildtiere nicht angefasst werden sollten und empfiehlt, erlegte Hasen nur mit Handschuhen und einer Mund-Nasen-Maske zu zerlegen.
Besondere Vorsicht ist geboten, da sich die Symptome bei infizierten Tieren in reduzierte Fluchtverhalten, Mattigkeit und schnelle Atmung äußern können. Laut USZ ist Tularämie eine bakterielle Infektionskrankheit, die eine kaum behandelbare, jedoch tödliche Erkrankung beinhalten kann, wenn sie unbehandelt bleibt. Eine frühzeitige Therapie mit Antibiotika kann jedoch wirksam sein.
Risikofaktoren und Präventionsmaßnahmen
Wichtige Risikofaktoren für eine Ansteckung umfassen Kontakt mit Wildtieren, Insektenstiche und bestimmte Berufsgruppen, wie Jäger oder Landwirte, die häufig mit infizierten Tieren in Kontakt kommen. Um eine Infektion zu vermeiden, wird empfohlen, gute Hygienepraktiken im Umgang mit Wildfleisch einzuhalten, wie das gründliche Durchgaren von Fleisch und das Abkochen von Wasser in Risikogebieten.
Die Tularämie kann durch verschiedene Übertragungswege wie Hautkontakt, Inhalation von kontaminiertem Staub oder den Verzehr von unzureichend erhitztem Fleisch übertragen werden. Weitere Informationen zur Krankheit und deren Management bietet der RKI-Ratgeber, der im Auftrag des Robert Koch-Instituts herausgegeben wird.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass angesichts der aktuellen Entwicklungen und der saisonalen Aktivitäten im Freien besondere Vorsicht geboten ist. Menschen sollten verstärkt auf Symptome achten und unter sicheren Bedingungen mit Wildtieren und -fleisch umgehen, um das Risiko einer Infektion mit der gefährlichen Hasenpest zu minimieren.