Wissenschaftler der Justus-Liebig-Universität (JLU) in Gießen sind Teil einer bedeutenden, von der EU geförderten Forschungsinitiative mit dem Namen COMBAT, die sich dem Kampf gegen das Dengue-Fieber widmet. Diese Erkrankung betrifft jährlich bis zu 100 Millionen Menschen weltweit und wird durch Mücken übertragen. Das Risiko für Dengue-Fieber steigt aufgrund des Klimawandels auch in Europa, was die Dringlichkeit der Forschung zusätzlich unterstreicht.
Die EU fördert das COMBAT-Projekt über einen Zeitraum von fünf Jahren mit fast acht Millionen Euro, von denen etwa 450.000 Euro an die JLU fließen. Das Netzwerk besteht aus Experten verschiedener Disziplinen, die gemeinsam an der Erforschung des Dengue-Virus arbeiten. Ein besonders fokussierter Bereich der Forschung ist das Verständnis der Auswirkungen von Dengue-Infektionen auf das menschliche Immunsystem. Das Ziel ist es, neue Therapien zur Vermeidung schwerer Komplikationen wie Organversagen und Hirnschäden zu entwickeln, sowie erschwingliche Diagnoseinstrumente für zukünftige Pandemien zu schaffen.
Forschungsschwerpunkte und Technologien
Im Rahmen der Initiative kommen modernste Technologien zum Einsatz, darunter hochauflösende optische Mikroskopie, KI-gestützte Früherkennung und Multi-Omics-Analysen. Unter der Leitung von Prof. Rajkumar Savai untersuchen die JLU-Forscher, wie Dengue-Fieber die neuronalen Eiweiß- und Stoffwechselprodukte im Gehirn beeinflusst. Prof. Savai betont, dass das Team in der Lage ist, ein detailliertes Echtzeitbild der Auswirkungen der Krankheit auf das Nervensystem zu erstellen.
Ein weiteres Team, angeführt von Prof. Soni Savai Pullamsetti, konzentriert sich darauf, Biomarker für frühzeitige Diagnosen und zur Vorhersage des Krankheitsverlaufs zu identifizieren. Prof. Pullamsetti hebt hervor, dass die Forschung auch das Verständnis und die Behandlung von anderen Lungen- und Herzerkrankungen verbessern kann.
COMBAT wird vom Karolinska Institutet in Stockholm koordiniert und arbeitet mit Partnerinstitutionen aus den Niederlanden, Norwegen und Indien zusammen. Die umfassenden Forschungsaktivitäten zielen darauf ab, sowohl das Dengue-Fieber als auch die damit verbundenen Gesundheitsrisiken besser zu verstehen und effektive Gegenmaßnahmen zu entwickeln.
Die aktuelle Initiative stellt einen wichtigen Schritt im globalen Kampf gegen das Dengue-Fieber dar, das zunehmend auch in Europa zur Bedrohung wird, wie der Giessener Anzeiger berichtete. Weitere Details über die EU-Unterstützung für diese Forschung sind auf der Webseite des ILH Gießen verfügbar.