Die Polizeireform in Hanau und dem Main-Kinzig-Kreis nimmt Gestalt an. Innenminister Roman Poseck (CDU) und Daniel Muth, Präsident des Polizeipräsidiums Südosthessen, haben heute in einer Präsentation die Erhöhung der Polizeipräsenz vorgestellt. Diese Reform soll der Sicherheit der Bürger dienen, indem sie die Zuständigkeiten der Polizeidienststellen neu ordnet. Zum 1. Januar wird Hanau wieder kreisfrei und erhält ein Großstadtrevier, ein Vorhaben, das seit 25 Jahren diskutiert wird. Die Polizeistation am Freiheitsplatz wird künftig für das gesamte Stadtgebiet zuständig sein. Anstelle von drei Behörden wird es nun nur noch eine geben, was die Koordination und Reaktionszeit der Polizei erheblich verbessern sollte.
Polizisten, die bisher für verschiedene Teile des Landkreises zuständig waren, werden künftig in Langenselbold untergebracht. Zudem wird die Polizeistation in Gelnhausen personell aufgestockt und künftig mit drei statt zwei Streifen operieren. Auch in Schlüchtern wird die Streifenanzahl auf zwei erhöht. In Kesselstadt und Großkrotzenburg kommen zwei neue „Schutzleute vor Ort“ hinzu, die für ein besseres Sicherheitsgefühl sorgen sollen. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die objektive Sicherheit erhöhen, sondern auch das subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung stärken.
Reaktionen auf die Reform
Die Reform hat bereits positive Resonanz hervorgerufen. Landrat Thorsten Stolz (SPD) bezeichnete das Konzept als „sehr gutes Gesamtpaket“. Auch die Integration der Station im Stadtteil Großauheim in die neue Struktur als Tagesdienststelle wird als Schritt in die richtige Richtung gesehen. Der Austausch von Liegenschaften zwischen der Polizeistation im Hanauer Lamboygebiet und der Autobahnpolizei in Langenselbold zeugt ebenfalls von einer strategischen Planung zur Verbesserung der Sicherheit.
In der Region Ginsheim-Gustavsburg plant die Polizei, Beamte als Schutzfrauen und Schutzmänner einzusetzen, um die Sicherheit in ländlichen Gebieten zu erhöhen. Diese Initiative wird von der CDU unterstützt und ist Teil des Projekts Kompass, einem Kommunalprogramm mit dem Ziel, ein Sicherheitssiegel für die Gemeinde zu schaffen. Entsprechende Räumlichkeiten und städtische Ansprechpartner sollen bereitgestellt werden, um die Umsetzung erfolgreich zu gestalten.
Parallel dazu wurden in Ginsheim-Gustavsburg auch andere lokale Themen aufgegriffen. Während ein Antrag der FDP zur Prüfung von Urban Gardening-Projekten auf freien Flächen ehemaliger Spielplätze angenommen wurde, wurde ein Vorschlag zur Installation von Notrufsäulen an Rhein und Main mit knapper Mehrheit abgelehnt. Dies zeigt das Bestreben der Stadt, sowohl die Sicherheit als auch die Lebensqualität der Bürger zu verbessern.
Zusammenfassende Einschätzung
Insgesamt stellt die Reform der Polizeistrukturen in Hanau und dem Main-Kinzig-Kreis einen bedeutenden Schritt dar. Die Neugliederung der Zuständigkeiten und der Aufbau zusätzlicher Polizeikräfte sollen langfristig für mehr Sicherheit sorgen. Neben Maßnahmen vor Ort wird auch die übergreifende Strategie zur Kriminalprävention, wie sie etwa in der Forschungsreihe zur kooperativen Sicherheitspolitik behandelt wird, immer wichtiger. In der aktuellen Diskussion über lokale Sicherheitskooperationen zeigt sich, dass das Thema Sucht- und Drogenprävention eine zentrale Rolle spielt und zunehmend auch in den Fokus von Sicherheitskonzepten rückt.