Das Herz-Kreislauf-Zentrum Rotenburg hat erneut die Zertifizierung seiner Heart Failure Unit (HFU) durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) erfolgreich erhalten. Die HFU, die erstmals am 02. September 2021 ausgezeichnet wurde, erfüllt hohe Qualitätsstandards für die Versorgung von Patienten mit Herzinsuffizienz, was durch ein kürzlich stattfindendes Audit bestätigt wurde. Bei dieser Überprüfung wurde die Leistungsfähigkeit der Kardiologie am Standort Rotenburg eingehend bewertet. Die HFU bietet eine umfassende diagnostische und therapeutische Betreuung für Patienten mit akuter und chronischer Herzinsuffizienz.
Die Schwerpunkte der Behandlung in der HFU umfassen die optimale medikamentöse Therapie, Interventionelle Koronartherapie, Interventionelle Klappentherapie, Implantation komplexer kardialer Devices sowie Herzunterstützungssysteme im Endstadium der Erkrankung. Prof. Dr. Marcus Franz, der Chefarzt der Kardiologie, betont die besondere Bedeutung der Zertifizierung für die Qualität der Patientenversorgung am Klinikum. Sein Kollege, Arnulf Hartleitner, kaufmännischer Direktor des HKZ, hebt hervor, dass diese Zertifizierung nicht nur die Versorgungsqualität, sondern auch die wirtschaftlichen Vorteile für die Klinik sichert.
Geförderte Netzwerke für Herzinsuffizienz
Die DGK, gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) und dem Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK), fördert den Aufbau qualitätsgesicherter Versorgungsstrukturen für Patienten mit Herzinsuffizienz. Ziel ist es, ein umfassendes Herzinsuffizienz-Netzwerk (Heart Failure Network, HF-NET) zu schaffen. Dieses Netzwerk zielt darauf ab, stationäre Module unterschiedlicher Versorgungsintensität sowie strukturierte poststationäre Langzeitbetreuung erfolgreich zu vernetzen.
Die Versorgung soll bedarfsgerecht erfolgen und dabei die individuellen medizinischen sowie sozialen Bedürfnisse der Patienten berücksichtigen. Innerhalb des HF-NETs bestehen verschiedene Einrichtungen, darunter HFU-Schwerpunktpraxen und -ambulanzen, HFU-Schwerpunktkliniken und überregionale HFU-Zentren. Die Vorgaben für die Zertifizierung von HFUs orientieren sich an klar festgelegten Standards und Qualitätsmerkmalen, die in den letzten Jahren kontinuierlich aktualisiert werden.
Zukunftsvision im Klinikum Hersfeld-Rotenburg
Zukünftige Entwicklungen in der kardiologischen Versorgung am Klinikum Hersfeld-Rotenburg sind bereits in Planung. Eine der wesentlichen Maßnahmen ist die Verlagerung des HKZ nach Bad Hersfeld, um die Fachbereiche Kardiologie und Herzchirurgie besser miteinander zu verzahnen. Diese strategische Entscheidung könnte erheblich zur Optimierung der Patientenversorgung beitragen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Klinik im Gesundheitsmarkt erhöhen.
Die Initiativen zur Verbesserung der Herzinsuffizienz-Versorgung sind Teil eines größeren Plans, der seit 2016 von der DGK, DGTHG und der ALKK verfolgt wird. Historisch betrachtet bleibt Herzinsuffizienz in Deutschland die häufigste Diagnose für Krankenhauseinweisungen mit einer signifikanten Mortalitätsrate. Durch ein gut strukturiertes Netzwerk und die Implementierung von HFUs hoffen die Verantwortlichen, die schnelle und qualitativ hochwertige Diagnostik sowie die Behandlung akuter und dekompensierter chronischer Herzinsuffizienz zu gewährleisten und Rehospitalisierungen zu vermeiden. Informationen über die laufenden Zertifizierungsprozesse sind auf den Webseiten der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und in den entsprechenden Fachbeiträgen zu finden, die die Entwicklungen in diesem wichtigen Bereich beleuchten.