In Kassel steht ein bedeutendes Bauvorhaben an, das die Verkehrsinfrastruktur der Stadt entscheidend beeinflussen wird. Ab 2028 soll die marode Brücke an der Kohlenstraße abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Dies wurde im Finanzausschuss beschlossen, der den Magistrat befugt hat, einen Ingenieurvertrag zur Planung des Ersatzneubaus auszuschreiben. Die detaillierte Verkehrsführung während der Bauzeit ist noch unklar; denkbar sind eine einspurige, wechselseitige Regelung oder sogar größere Umleitungen. In der Stadtverordnetenversammlung wird der Beschluss am 24. Februar behandelt, was unterstreicht, dass das Projekt bereits jetzt hohe Priorität hat. HNA berichtet, dass der Zustand der Brücke sich bei einer Hauptuntersuchung im November verschlechtert hat, was die Dringlichkeit des Neubaus unterstreicht.
Im Zusammenhang mit den geplanten Bauarbeiten muss auch erwähnt werden, dass bei Nichteinhaltung des Baubeginns 2028 die Gefahr von Sperrungen der Brücke und der Gleise besteht. Die Stadt Kassel steht in einer angespannten finanziellen Lage, da sie sich im Rahmen einer vorläufigen Haushaltsführung befindet. Der Doppelhaushalt 2025/2026 wird erst Anfang Mai beschlossen. Für das wichtige Projekt sind insgesamt rund 20 Millionen Euro veranschlagt, wobei die Stadt die Verantwortung trägt, da die Straße über die Gleise der Deutschen Bahn führt. Diese hat sich entschieden, nicht an den Investitionen teilzunehmen. Allerdings hofft die Stadt auf eine Förderung des Landes Hessen nach dem Hessischen Mobilitätsfördergesetz, um die finanzielle Belastung etwas abzufedern. Die erforderliche Einzelgenehmigung bei der Aufsichtsbehörde (Regierungspräsidium) ist ebenfalls notwendig, und der Ingenieurvertrag soll im April vergeben werden, um den Baubeginn 2028 einzuhalten. Dies erfordert eine sorgfältige Planung, da die Vorlaufzeiten von der Genehmigung bis zum tatsächlichen Bau über den Gleisen bei etwa 2,5 Jahren liegen.
Weitere Verkehrsprojekte in Kassel
Neben dem Umbau der Kohlenstraße-Brücke plant Kassel auch umfangreiche Verbesserungen im Straßenverkehr, insbesondere rund um die Damaschkebrücke. Hier wird der Bau eines Kreisverkehrsplatzes (KVP) westlich der Brücke realisiert, der die Damaschkestraße, den Auedamm und das Sportzentrum verbinden wird. Der Außendurchmesser des neuen KVP beträgt 32 Meter, und die Fahrbahn ist so ausgelegt, dass sie auch für Lastzüge, Sattelzüge und Busse befahrbar ist. Sicherheit spielt dabei eine zentrale Rolle, mit Zweirichtungsradwegen, Gehwegen und Sicherheitstrennstreifen, die an die neuen Straßen angebunden werden.
Ein weiteres Beispiel für den dynamischen Verkehrsausbau in Kassel ist der Neubau von zwei Brücken, die in einem parallelen Projekt stattfinden. Hessenschau berichtet, dass die erste der neuen Stahlbetonbrücken bereits erfolgreich platziert wurde, während der Einschub der zweiten Brücke im Herbst geplant ist. Die gesamten Investitionen für den Neubau belaufen sich auf rund 40 Millionen Euro, finanziert durch die Deutsche Bahn, die Stadt Kassel und das Land Hessen. Diese neuen Brücken werden nicht nur die Verkehrsbelastung reduzieren, sondern auch Platz für Fußgänger, Radfahrer, Autos und Busse schaffen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Stadt Kassel sich ehrgeizigen Projekten widmet, um ihre Verkehrsinfrastruktur zu modernisieren und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer angemessen adressiert werden. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um diese Vorhaben erfolgreich umzusetzen.