Die Kassel Huskies stehen vor einer entscheidenden Herausforderung im DEL-Halbfinale gegen die Dresdner Eislöwen. Der Serienstand ist alarmierend: Die Eislöwen führen bereits mit 3:1. Dies bedeutet, dass die Huskies am Dienstag um 19:30 Uhr in der Nordhessen-Arena dringend einen Sieg benötigen, um das Aus im Rennen um den DEL-Aufstieg zu vermeiden. Die Stimmung in Kassel ist angespannt, nachdem die Huskies in der zweiten Partie der Best-of-Seven-Serie eine 3:4-Niederlage in Dresden hinnehmen mussten. Trainer Todd Woodcroft äußerte sich kritisch über die Leistung seines Teams, insbesondere über Fehler im Penaltykilling und unglückliche Fehlentscheidungen.
Besonders in Erinnerung bleibt die entscheidende Szene, in der Dresdens Drew Le Blanc einen Schuss von Simon Karlsson zum 1:1 ablenkte. Zudem war es Eislöwen-Verteidiger David Suvanto, der kurz vor Ende das entscheidende Tor zum 4:3 erzielte. Der Druck auf die Kassel Huskies wächst, da sie in den beiden bisherigen Heimspielen gegen die Eislöwen verloren haben (0:1, 1:2 nach Verlängerung).
Rivalität und Taktik
Die Spiele zwischen den Huskies und den Eislöwen sind bekannt für ihre Intensität. Eislöwen-Kapitän Travis Turnbull warnte, dass es extrem schwierig werden könnte, Kassel zu besiegen, und nannte das kommende Spiel einen „Krieg“. Um im entscheidenden Moment parat zu sein, hat Kassel sich mit bekannten Ex-DEL-Spielern wie David Wolf und Yannic Seidenberg verstärkt. Die taktischen Analysen zeigen, dass beide Teams starke Torhüter haben. Kassel muss jedoch auf Brandon Maxwell verzichten, während Dresden auf Danny aus den Birken setzen kann.
In der Defensive wird Kassel eine überlegene Backchecking-Strategie zugeschrieben, während die Eislöwen auf eine aggressive Unterzahl spielen und spielerisch oft die Oberhand behalten. In der Offensive wird Kassel als schneller wahrgenommen, während Dresden für technische Versiertheit bekannt ist. Das besagt auch Sebastian Buchwieser, Trainer der Blue Devils Weiden, der das Duell analysiert und Kassel dennoch als den stärkeren Gegner in der Hauptrunde bezeichnet.
Historischer Hintergrund der DEL
In diesem Kontext ist es wichtig, den Rahmen der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zu verstehen, die 1994 gegründet wurde und die höchste Eishockey-Spielklasse in Deutschland darstellt. Die Liga löste die Eishockey Bundesliga ab und wird von einer Betriebsgesellschaft organisiert, die rechtlich, wirtschaftlich und organisatorisch unabhängig ist. Die meisten Clubs tragen seit 1994 Tiernamen, was auch eine Anlehnung an die NHL ist. Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit acht Titeln, während die Adler Mannheim sieben Meisterschaften vorzuweisen haben.
Die DEL hat in den letzten Jahren verschiedene Formate für die Playoffs ausprobiert, was die Spannung und Dramatik der Serien nur erhöht. In der Saison 2020/2021 wurden die Regular Season und die Playoffs aufgrund der Corona-Pandemie stark eingeschränkt, und auch in der Saison 2021 fanden die Playoffs unter speziellen Bedingungen statt.
Für die Kassel Huskies bleibt die Zeit knapp, um eine Wende herbeizuführen und an vergangene Comebacks von 1:3 in der Serie anzuknüpfen. Alle Augen sind auf das nächste Spiel gerichtet und die Frage bleibt, ob die Huskies ihre Saison weiterführen können oder ob die Dresdner Eislöwen den finalen Schlag setzen werden.