Die Wetterlage in Kassel und Nordhessen hat sich grundlegend verändert. Nach einer Kältephase, die für frostige Temperaturen sorgte, kündigen Meteorologen eine „Wetterwende der Extreme“ an. Bis Dienstag um 11 Uhr warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor Frost und Glätte. In den letzten Tagen waren die Wetterbedingungen kalt und trocken, die Temperaturen fielen in der Nacht auf minus sechs Grad und lokal sogar bis minus acht Grad in geschützten Tallagen des Berglandes.
Die akuten Warnungen vor Glätte, die aufgrund gefrierender Nässe und Reif zu erwarten sind, gelten von Montagabend bis Dienstagvormittag. Ein möglicher leichter Regen aus Südwesten könnte in den späteren Stunden gefrierenden Regen mit sich bringen, insbesondere in kalten Tallagen, wo Glatteisbildung nicht ausgeschlossen ist.
Wetterprognosen und Veränderungen
Ab der Mitte der Woche ist mit milderen Temperaturen und erhöhtem Niederschlag zu rechnen. Meteorologe Dominik Jung weist darauf hin, dass der Luftdruck rapide abfällt, was auf bevorstehende Wetteränderungen hinweist. Eine Warmfront eines Tiefs über der Nordsee greift auf Hessen über. Die Temperaturen könnten bis zum Wochenende auf bis zu zehn Grad ansteigen.
Nichtsdestoweniger wird auch die Glättegefahr absinken müssen, nachdem der Nebel am Montag aufgelöst wird. Gleichzeitig sind für die kommenden Tage Niederschläge angekündigt. Am Donnerstag werden stark bewölkte Bedingungen erwartet, während am Freitag und Samstag gebietsweise leichter Regen prognostiziert wird. Temperaturen werden dabei zwischen 5 und 13 Grad variieren.
Zusammenhang mit dem Klimawandel
Die jüngsten Wetterereignisse sind Teil eines größeren Trends, der durch den Klimawandel beeinflusst wird. Laut einem Bericht des Weltklimarats (IPCC), der im August 2021 veröffentlicht wurde, zeigen neue Forschungsdaten einen dramatischen Anstieg der Erdoberflächentemperaturen und eine Zunahme von Extremwetterereignissen wie Starkregen und extreme Hitze. Menschliche Aktivität ist die Hauptursache für diese Veränderungen.
Beispiele für extremere Wetterverhältnisse sind verheerende Hochwasser, die im Juli 2021 in Deutschland über 180 Menschenleben kosteten und zahlreiche Dörfer zerstörten. Die Wahrscheinlichkeit von Starkregenfällen hat sich durch den Klimawandel um das 1,2 bis 9-fache erhöht. Dies erklärt die aktuellen Wettererscheinungen und die damit verbundenen Gefahren, die nicht nur Kassel und Nordhessen betreffen, sondern auch einen breiteren europäischen Rahmen umreißen.
Die bevorstehenden Wetterveränderungen und deren Zusammenhänge mit dem Klimawandel sind weiterhin ein wichtiges Thema, das von der Gesellschaft und den Regierungen, einschließlich der Forderung nach einem beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien, ernst genommen werden muss.