Aktuell gibt es einen dringenden Rückruf von zwei Heidelbeeren-Produkten bei Penny, der mehrere Bundesländer betrifft. Der Rückruf wurde notwendig, da in den Produkten die Rückstandhöchstgehalte (RHG) des Pestizidwirkstoffs Phosmet überschritten wurden. Phosmet ist ein Insektizid, das in der Europäischen Union nicht zugelassen ist, weshalb die betroffenen Artikel nicht mehr verkehrsfähig sind.
Die zurückgerufenen Produkte sind:
- Marktliebe Kulturheidelbeeren (200-Gramm-Packung)
- XXL Kulturheidelbeeren der Port International European Sourcing GmbH
Diese Produkte wurden in Penny-Filialen in sechs Bundesländern verkauft:
- Baden-Württemberg
- Bayern
- Hessen
- Rheinland-Pfalz
- Saarland
Details zu den betroffenen Chargen
Die Chargennummern für die Marktliebe Kulturheidelbeeren lauten L-0805, L-0903 und L-0904, mit der GGN-Nummer 4056186196262. Die XXL Kulturheidelbeeren sind ebenfalls betroffen und weisen die Chargennummern L-0903 und L-0904 auf, erneut mit der GGN-Nummer 4056186196262. Alle Produkte stammen aus Chile und gehören zur Sorte Legacy.
Trotz dieser Auffälligkeiten stellt der Verzehr der Heidelbeeren derzeit keine akute Gesundheitsgefahr dar. Dennoch wird ausdrücklich vom Verzehr abgeraten. Kunden, die diese Produkte erworben haben, können sie in den Penny Märkten zurückgeben und erhalten den Kaufpreis zurück, auch ohne Vorzeigen des Kassenbons. Bei Rückfragen soll der Kundenservice unter qm-operations@port-international.com kontaktiert werden, wie merkur.de berichtet.
Hintergrund zu Pestizidrückständen
Pestizidrückstände in Lebensmitteln sind ein zunehmend besorgniserregendes Thema. Oft überschreiten bestimmte Lebensmittel die Grenzwerte, wie auch beim aktuellen Rückruf festgestellt wurde. Eine Analyse zeigt, dass vor allem Produkte aus Übersee, einschließlich frischer Beeren und andere Obst- und Gemüsesorten, häufig mit Rückständen belastet sind. Im Gegensatz dazu enthalten robustere Lebensmittel wie Kohl, Kartoffeln und Möhren in der Regel weniger Pestizide, erklärt die Verbraucherzentrale.
Der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft wird stark reguliert, doch Lebensmittel aus Drittstaaten können oft stärker belastet sein als solche aus der Europäischen Union. Besonders bedenklich ist, dass konventionell produziertes Obst und Gemüse im Durchschnitt weitaus höhere Rückstände aufweisen als biozertifizierte Produkte. Der Ökomonitoring 2022 zeigt, dass bei konventionellem Obst 76-mal und bei Gemüse 153-mal höhere Werte gefunden wurden als bei Bio-Produkten.
Die Verbraucher sind gut beraten, beim Einkauf auf die Herkunft ihrer Lebensmittel zu achten und, wenn möglich, auf ökologische Alternativen zurückzugreifen. In zahlreichen Fällen sind diese nicht nur gesünder, sondern auch sicherer in Bezug auf Pestizidrückstände.