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Freitag, 21. Februar 2025

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Schockierende Zahlen: Suizide in Hessen steigen besorgniserregend!

Stefan Putz von der Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstelle „die Brücke“ in Bad Hersfeld beobachtet seit einiger Zeit einen besorgniserregenden Anstieg suizidaler Gedanken unter seinen Klienten. Bei seinen Beratungen äußern Betroffene, die von psychischen Erkrankungen, Arbeitslosigkeit oder schweren Traumata betroffen sind, häufig Suizidgedanken. In Hessen sind 2023 insgesamt 811 Menschen ihrem Leben durch Suizid selbst ein Ende gesetzt, was den Bundesland auf den fünften Platz in Deutschland hinsichtlich der Suizidstatistik bringt. Die Zahlen belegen, dass das Thema Suizidprävention eine dringliche gesellschaftliche Herausforderung darstellt.

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Aktuell findet in Nordhessen eine Woche der Suizidprävention statt, die vom Netzwerk um Professor Reinhard Lindner von der Universität Kassel initiiert wurde. 40 Institutionen aus der Region engagieren sich in dieser Woche, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Bedauerlicherweise fehlen bislang Netzwerkpartner aus dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Putz und seine Kollegen haben einen Leitfaden entwickelt, um frühzeitig Risikofaktoren zu erkennen und betroffenen Menschen angemessen zu helfen. Laut Putz äußern Klienten im Laufe einer Beratung zwei bis drei Mal jährlich Suizidgedanken.

Suizidraten und Risikofaktoren

Im bundesweiten Vergleich zeigen die Zahlen, dass 10.304 Menschen in Deutschland 2023 Suizid begingen – das ist mehr als dreimal so viel wie die Anzahl der Verkehrstoten, die bei 2.839 lagen. Besonders besorgniserregend ist die Suizidrate bei älteren Männern: Ab einem Alter von 70 Jahren steigt die Zahl der Suizide, während die Gesamtzahl aller Suizide in Deutschlandensinkt. Insbesondere bei Männern über 80 Jahren wird eine hohe Gefährdung beobachtet. 2022 lag das Durchschnittsalter der Suizidopfer bei 60,7 Jahren.

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Die Ursachen für suizidale Gedanken sind vielfältig und reichen von psychischen Erkrankungen – wie Depressionen, Suchterkrankungen und Angststörungen – bis hin zu Lebenskrisen wie Verlust, Einsamkeit und einem Mangel an Lebenssinn. Professor Dr. Martin Teising verweist auf die langfristigen Traumata, die Suizide nicht nur bei den Betroffenen, sondern auch bei Angehörigen hervorrufen. Er sieht jedoch positive Entwicklungen in der sinkenden Suizidrate und politischen Initiativen zur Suizidprävention.

Gesetzesinitiativen und künftige Perspektiven

Zu den Vorschlägen für neue gesetzlichen Regelungen gehört unter anderem eine verbesserte Finanzierung von Beratungsstellen sowie die Einführung einer einheitlichen Krisenrufnummer, um Betroffenen schneller und unkomplizierter Unterstützung anzubieten. Durch offene Gespräche über Suizidgedanken kann das Stigma, das häufig mit diesem Thema behaftet ist, abgebaut werden. Die Dunkelziffer von Suiziden wird dabei allgemein als höher eingeschätzt als die offiziellen Statistiken ausweisen können.

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Eine umfassende Aufklärung und Sensibilisierung sind notwendig, um Betroffenen die Scheu zu nehmen, über Ihre Gedanken zu sprechen. Statistiken zeigen, dass über sechs Personen im Durchschnitt von jedem Suizid direkt betroffen sind – zu diesen zählen auch Angehörige und Freunde. Einflussreiche Berufsgruppen, die regelmäßig mit Suiziden konfrontiert werden, benötigen ebenfalls Unterstützung, um die psychosozialen Folgen zu bewältigen. Eines der Hauptziele der aktuellen Präventionsmaßnahmen ist es, die Menschen dazu zu ermutigen, sich frühzeitig Hilfe zu suchen.

In diesem Kontext machen der Bundestag und die Suizidprävention.de auf die Dringlichkeit von präventiven Handlungen aufmerksam. Solche Maßnahmen könnten nicht nur die Zahl der Suizide direkt senken, sondern auch langfristig positive Auswirkungen auf die Gesellschaft als Ganzes haben.

Weitere Informationen, Referenzen & Quellen:

https://www.hna.de/lokales/rotenburg-bebra/suizidpraevention-ist-auch-thema-in-hersfeld-rotenburg-93562036.html
https://www.bundestag.de/resource/blob/999850/6dd0d36038aef145b85d98170a682cdf/WD-9-088-23-pdf.pdf

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