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Dienstag, 28. Januar 2025

Rechtsstreit um Krankenhausreform: VdK klagt gegen GKV-Beiträge!

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Notfall-Infopunkte im Oberbergischen Kreis: Bereit für den Ernstfall!

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Kaufland schließt fünf Filialen: Wo Kunden bald vor verschlossenen Türen stehen!

Kaufland schließt im Januar 2025 die Filiale im Palais Vest in Recklinghausen aus wirtschaftlichen Gründen.

Universität Kassel erforscht koloniale Jagdtrophäen im Naturkundemuseum

Forschende der Universität Kassel setzen sich aktiv mit kolonialen Jagdtrophäen auseinander. Im Rahmen des Projekts „Zwischen Ratlosigkeit, Triumph und Scham“ untersuchen sie die Hintergründe und Entstehungen dieser Objekte, die im Naturkundemuseum Kassel lagern. Ziel ist die Entwicklung eines Leitfadens für Museen, um den Umgang mit solchen Sammlungen zu verbessern und den Besuchern ein fundiertes Verständnis zu vermitteln. Besonders wichtig ist den Beteiligten die Aufarbeitung der Unrechtskontexte, die im Zusammenhang mit diesen Jagdtrophäen stehen.

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Maximilian Preuss, Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter, leitet das zwei Jahre dauernde Projekt. „Wir wollen die Jagdmethoden sowie die speziellen Gründe für die Jagd während der Kolonialzeit untersuchen“, erklärt Preuss. Der Fokus liegt dabei auf den Nachlässen von Jägern und den möglicherweise verloren gegangenen Informationen aus der Sammlung Rabe von Pappenheim, die während kolonialer Jagden entstand. Ein schwerer Verlust für das Museum war der fast vollständige Brand im Jahr 1943, wodurch viele Informationen über die Trophäen verloren gingen.

Vernetzung und Zusammenarbeit

Das Projekt arbeitet eng mit verschiedenen regionalen Partnern und Entscheidungsträgern aus Herkunftsgesellschaften zusammen, darunter Institutionen in Äthiopien, Tansania und Südafrika. Dazu gehören das Archiv der deutschen Jugendbewegung, das Landesmuseum Hannover sowie der Museumsverband Hessen. Linda-Josephine Knop, Projektmitarbeiterin, hebt die Verbindung zwischen Jagd, Ressourcenausbeutung und kolonialer Landnahme hervor. Diese Aspekte verdeutlichen die Reichweite der kolonialen Praktiken.

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Durch die Analyse der Trophäen, wie Geweihe und Felle, soll die Aufarbeitung des deutschen und europäischen Kolonialismus vorangetrieben werden. Museumsdirektor Kai Füldner äußert die Hoffnung, dass das Projekt wichtige Erkenntnisse über die Jagdmethoden und deren ethische Implikationen liefern kann. Während der Diskussion um die Jagdtrophäen möchte Preuss auch eine Sensibilisierung für den aktuellen Umgang mit Jagd und Naturschutz fördern, erwartet jedoch weniger Aufregung als bei Debatten über die gegenwärtige Jagdpraxis in Deutschland.

Leitfaden und öffentliche Wahrnehmung

Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die Erstellung eines Leitfadens für Museen, der helfen soll, die Trophäen besser einzuordnen und die Besucher über deren Ursprung und die damit verbundenen Geschichten aufzuklären. „Es ist wichtig zu vermitteln, dass mit vielen dieser Objekte historische Verantwortung verbunden ist“, betont Preuss. Trotz der kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema spricht Preuss nicht von Restitution, da es derzeit keine Rückforderungen von afrikanischen Staaten gebe.

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Um die öffentliche Diskussion über diese Thematik zu fördern, sind im Rahmen des Projekts verschiedene Veranstaltungen geplant, darunter eine öffentliche Tagung sowie Vorträge, die auf interessante Weise die gesammelten Erkenntnisse präsentieren sollen. Die erste Lesung ist bereits für den 13. März 2025 angesetzt.

Das Humboldt Forum hat sich als Kultureinrichtung ein ähnliches Ziel gesetzt und beschäftigt sich ebenfalls mit der Auseinandersetzung von kolonialer Geschichte und den damit verbundenen Herausforderungen. Vor dem Hintergrund der Debatte über Provenienz und Restitution ethnologischer Sammlungen wird deutlich, wie wichtig eine umfassende und ehrliche Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit ist, um zukünftige Generationen zu sensibilisieren und die kulturellen Hintergründe der Exponate transparent zu machen berichtet über die gesammelten Erfahrungen und Herausforderungen.

Weitere Informationen, Referenzen & Quellen:

https://www.hessenschau.de/kultur/uni-kassel-sucht-den-richtigen-umgang-mit-kolonialen-trophaeen-v1,koloniale-jagdtrophaeen-uni-kassel-100.html
https://www.presseportal.de/pm/127936/5944218

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