Marion Klein verabschiedet sich nach über einem Jahrzehnt als Regionalmanagerin des Lahn-Dill-Berglands in den Ruhestand. Seit 2013 war sie in dieser Position, die mit viel Engagement und großem Zeitaufwand verbunden war. Klein, die auf ihrem Hollerhof in Römershausen lebt, ist 66 Jahre alt und blickt auf eine erfolgreiche Karriere zurück, in der sie zahlreiche Projekte zur Regionalentwicklung initiiert und begleitet hat. Besonders stolz ist sie auf ihr Team und die gemeinsamen Erfolge, die sie erzielen konnten.
Klein und ihre Partnerin erwarben 1997 den historischen Fachwerkhof in Römershausen. Dieser Kauf war geprägt von dem Wunsch, ein schönes Umfeld für ihre Islandpferde zu schaffen. Ihr Interesse an der Regionalmanagement-Position wurde 2004 durch ein Seminar des damaligen Regionalmanagers Ernst-Ludwig Wagner geweckt, was schließlich zu ihrer Amtsübernahme führte.
Die Rolle der Regionalentwicklung
Im Rahmen ihrer Tätigkeit beriet Klein zahlreiche Städte und Gemeinden bei der Beantragung von Fördergeldern im Rahmen des EU-Leader-Programms. Dieses Programm wurde 1991 ins Leben gerufen und verfolgt einen „Bottom-Up-Ansatz“, bei dem lokale Akteure aktiv in die Gestaltung ihrer Region einbezogen werden. Das Lahn-Dill-Bergland ist seit 1997 Teil dieses Programms, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Lebensqualität und Wirtschaftskraft ländlicher Gebiete zu stärken. Laut regionalentwicklung-naturpark-zittauer-gebirge.de wird hierbei eine Lokale Aktionsgruppe (LAG) gegründet, die aus öffentlichen und privaten Akteuren besteht, um die regionalen Stärken und Schwächen zu analysieren.
Eines der ersten Projekte der Förderperiode 2014-2022, das unter Kleins Leitung realisiert wurde, betraf die Bühnenkonstruktion und Veranstaltungstechnik für die Schlossfestspiele in Biedenkopf. Ein weiteres bedeutendes Projekt war der Skate- und Bikepark in Sinn, dessen Umsetzung sich über fünf Jahre hinzog. Auch die finanzielle Lage der Kommunen spielt eine entscheidende Rolle und beeinflusst die Dauer solcher Vorhaben erheblich.
Ein Erbe an Engagement
Die höchste Fördersumme, die während Kleins Amtszeit bereitgestellt wurde, betrug 172.895 Euro. Diese Mittel flossen in den Ausbau des Foyers der Kulturscheune Herborn. Neben der Projektarbeit war Klein auch in der Fortbildung von „Dorfaktivisten“ aktiv und kümmerte sich um die Ausbildung neuer Natur- und Landschaftsführer. Sie bleibt dem Thema Regionalentwicklung auch nach ihrem Ruhestand verbunden und plant, mehr Zeit mit ihren Islandpferden zu verbringen.
Klein bedauert, dass sie einige Projekte, wie das Naturparkzentrum am Aartalsee, nicht mehr persönlich verfolgen kann, hat aber das Engagement für lokale und nachhaltige Entwicklung stets im Blick. Das LEADER-Programm, das auch auf der webseite von interreg.de ausführlich vorgestellt wird, wird ihr dabei als wichtige Grundlage in Erinnerung bleiben. Ihre Arbeit hat sicherlich einen bleibenden Eindruck in der Region hinterlassen, und ihre Nachfolger werden auf den Grundsteinen aufbauen, die sie gelegt hat.