Am 31. Dezember 2024 wurden wichtige Entwicklungen zu den Bauvorhaben in Gießen bekannt gegeben. Der Umbau der zweiten Eisenbahnbrücke in der Lahnstraße ist geplant, wobei die Brücke eine Ausbaulänge von 107 Metern haben wird. Das Regierungspräsidium Gießen hat bereits das straßenrechtliche Anhörungsverfahren eingeleitet. Antragstellerin ist die Stadt Gießen. Die Planunterlagen sind bis zum 24. Januar 2025 einsehbar und wurden auf der Homepage des RP Gießen veröffentlicht sowie im Tiefbauamt Gießen zur Einsichtnahme bereitgestellt.
Die Brücke bei Kleinlinden wird während dieser Maßnahmen um 11 Meter verbreitert. Zudem werden eine Fahrradspur, ein zweiter Gehweg und eine zweite Autospur geschaffen. Ampel und Wendeschleife am Bachweg sollen entfernt werden; die Wendeschleife wird begrünt. Die Gesamtkosten des Projekts betragen 6 Millionen Euro, wobei die Stadt Gießen 1 Million Euro übernimmt. Der Rest wird von Bahn, Bund und Land finanziert. Baubeginn der Brückenarbeiten ist frühestens für 2027 vorgesehen, während der Straßenbau frühestens 2028 beginnen soll. Magistrat und andere Stellen wurden bereits um Stellungnahme zu den Planunterlagen gebeten.
Verkehrseinschränkungen an der Brücke „Eselswiese“
Zusätzlich ist die Brücke „Eselswiese“ der B 429 über die Lahn bei Gießen für Schwerverkehr ab 3,5 Tonnen in beiden Fahrtrichtungen gesperrt. Lkw werden großräumig umgeleitet, da die Brücke, die im Jahr 1971 erbaut wurde, aufgrund von statischen Untersuchungen und regelmäßigen Brückenprüfungen untersucht werden musste. Bereits 2022 wurde eine Lastbeschränkung von 44 Tonnen und ein Abstandsgebot für Schwerverkehr eingeführt. Ein 3D-Laserscan hat zudem Verformungen an der Brücke festgestellt, was zur Sperrung für den Verkehr über 3,5 Tonnen seit dem 6. April 2023 führte.
Seit Ende Juli 2023 ist die Fahrbahnbreite der B 429 im Bereich der Brücke auf einen Fahrstreifen pro Richtung reduziert. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt in beiden Fahrtrichtungen 60 km/h. Die Umleitung für den Verkehr aus Wetzlar führt über die B 49 zur Anschlussstelle Bergwerkswald auf die A 485 und anschließend zur B 429 zur Anschlussstelle Heuchelheim. Für den Verkehr aus Richtung Erfurt/Kassel wird der Verkehr über das Gießener Nordkreuz und auf die A 485 geleitet.
Vermessungstechnische Untersuchungen zur Feststellung von Verformungen an der Brücke wurden 2023 abgeschlossen. Zudem laufen Vorbereitungen für eine Materialbeprobung des Baustahls, um eine aktualisierte rechnerische Untersuchung durchzuführen, die im Sommer 2024 abgeschlossen sein soll. Erste Verstärkungsmaßnahmen der Brücke sind für 2024 geplant und sollen voraussichtlich im August/September 2024 beginnen und Anfang 2025 abgeschlossen werden. Die Verstärkung wird „von unten“ durchgeführt, um den Verkehr der B 429 nicht zusätzlich zu beeinträchtigen. Auch nach der ersten Verstärkung bleibt die Brücke weiterhin für Schwerverkehr ab 3,5 Tonnen gesperrt. Weitere Verstärkungen oder ein Ersatzneubau werden notwendig sein, um die Lastbeschränkung aufzuheben. Hessen Mobil plant technisch machbare Varianten zur Ermittlung der wirtschaftlich und nachhaltig bestmöglichen Lösung für das Brückenbauwerk, wie hessen.de berichtete.