Der sechsjährige Pawlos aus Weilburg in Hessen wird seit dem 25. März 2025 vermisst. Er ist autistisch und, wie die Polizei berichtet, räumlich nicht orientiert. Während einer Unterrichtsstunde flüchtete der Junge unvermittelt aus seinem Klassenzimmer.
Die Suchaktion der Polizei ist umfassend angelegt und setzt fast 450 Einsatzkräfte ein. Diese suchen in und um Weilburg, und der Einsatz umfasst auch Tauchteams, Hubschrauber sowie Hundestaffeln. Der Bürgermeister von Weilburg, Johannes Hanisch, und Hessens Ministerpräsident Boris Rhein haben die Einsatzkräfte für ihren unermüdlichen Einsatz gelobt und die Bevölkerung gebeten, aufmerksam zu sein.
Ermittlungen und Hinweise
Am 28. März wurde ein Video ausgewertet, das „mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit“ Pawlos zeigt. In diesem Video spricht ein fremder Mann den Jungen an. Die Polizei hat bereits Kontakt zu dem Mann aufgenommen, um weitere Informationen zu erhalten.
Es wurden zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung gesammelt, die in einem dreistelligen Bereich liegen. Pawlos wurde zuletzt am Bahnhof gesehen. Obwohl die Polizei ein Verbrechen nicht ausschließt, gibt es derzeit keine konkreten Hinweise darauf.
Besondere Herausforderungen bei der Suche
Pawlos‘ Autismus bringt besondere Herausforderungen bei der Suche mit sich. Die Sonderpädagogin Sarah Weber erklärt, dass autistische Kinder in unbekannten Situationen oft angespannt sind und Reize anders wahrnehmen. Der Umgang mit Pawlos sollte daher sensibel gestaltet werden. Laute Rufe könnten ihn erschrecken und dazu führen, dass er sich noch weiter zurückzieht.
Um Pawlos anzulocken, haben die Einsatzkräfte bunte Luftballons in Weilburg aufgehängt. Polizeiautos spielen Tonaufnahmen von seiner Mutter ab, die ihn anlocken sollen. Zudem könnte Musik, die Pawlos vertraut ist, dazu beitragen, ihn zu finden. Die Polizei empfiehlt dringend, bei einer Sichtung von Pawlos den Notruf 110 zu wählen oder sich an die nächste Polizeidienststelle zu wenden.
Gefährliche Situationen vermeiden
Ein weiterer Aspekt, den die Polizei berücksichtigt, sind Gewässer in der Umgebung. Viele autistische Kinder haben eine Vorliebe für Wasser, weshalb die Einsatzkräfte auch hier besonders achtsam sind. Sarah Weber warnt, dass es gefährlich sein kann, wenn sich Pawlos in der Nähe von Gewässern aufhält, da er sich in der ungewohnten Situation orientierungslos fühlen könnte und geneigt ist, sich an ruhige Orte zurückzuziehen.
Die Suche nach Pawlos bleibt intensiv und die Hoffnung, ihn wohlbehalten zurückzubekommen, ist weiterhin stark. Die Gemeinschaft von Weilburg steht zusammen, um diesen tragischen Fall zu bewältigen und jede mögliche Unterstützung zu leisten.