Am 3. Februar 2025 fand die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Neuberg im Bürgerhaus statt. Gemeindebrandinspektor Daniel Alt hieß die anwesenden Einsatzkräfte, Mitglieder der Ehren- und Altersabteilung sowie die Betreuerinnen der Kinderfeuerwehr und Gäste herzlich willkommen. Eine besondere Zeremonie war der Totenehrung für den verstorbenen Kameraden Jörg Lukowics gewidmet. In seinem Bericht beleuchtete Alt die aktuellen Entwicklungen der Feuerwehr und die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert ist.
Die Zahl der Einsatzkräfte ist im Jahr 2024 gesunken, was auf den demografischen Wandel und eine abnehmende Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement zurückzuführen ist. Diesbezüglich beleuchtete auch der Gemeindejugendfeuerwehrwart Kevin Tuchen die Situation der Jugendfeuerwehr, die letztlich einen Zuwachs von zwei Mitgliedern verzeichnete, während der Mitgliederstand der Kinderfeuerwehr stabil blieb. Trotz der Herausforderungen gingen die Einsatzzahlen von 61 auf 55 zurück. Diese Einsätze umfassten unter anderem Türöffnungen, Tragehilfen, zwei Alarmierungen wegen „Feuer – Menschenleben in Gefahr“, Verkehrsunfälle sowie überörtliche Einsätze.
Ausbildung und Engagement
Die Feuerwehrkräfte engagierten sich insgesamt über 5.622 Stunden für Ausbildung, Übungen und Einsätze. Die Ausbildung erfolgt nicht nur am Standort selbst, sondern auch auf Kreisebene und an der Landesfeuerwehrschule. Die Jugendfeuerwehr nahm an mehreren Veranstaltungen teil, darunter ein Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehr in Bad Orb und eine 24-Stunden-Übung mit Erlensee. Zudem bot die Kinderfeuerwehr zahlreiche Aktivitäten für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren an, darunter das „Tatze“-Abzeichen sowie Besuche im Kindermuseum und der Flughafenfeuerwehr.
Die Ehren- und Altersabteilung spielt eine ebenso wichtige Rolle, indem sie die aktiven Einsatzkräfte beratend unterstützt und Veranstaltungen organisiert. Daniel Alt dankte allen Abteilungen und den Betreuerteams für ihre Mitwirkung. In einem weiteren Agenda-Punkt wurde Leon Noll zum organisatorischen Zugführer gewählt, während Sherin Petty und Thomas Bauer in die Einsatzabteilung aufgenommen wurden.
Ehrungen und Beförderungen
Die Versammlung zeichnete mehrere Mitglieder für ihre Verdienste aus. Thomas Bauer, Kaya Gantenbrink, Simon Gerber, Dwayne Petty wurden zu Feuerwehrfrauen und -männern befördert. Tobias Ruth erreichte den Rang eines Hauptfeuerwehrmannes, während Timo Aßmann, Eric Dankert und Leon Noll zu Oberlöschmeistern befördert wurden. Maximilian Zieg wurde zum Brandmeister und Dr. Christian Klein zum Hauptbrandmeister ernannt. In die Ehren- und Altersabteilung trat Susanne Lach über. Die Ehrungen wurden von 1. Beigeordneten Ottmar Heck, Kreisbrandmeister Andreas Matz und Uwe Reifenberger vorgenommen, die auch in ihren Grußworten den ehrenamtlichen Einsatz der Feuerwehrkräfte würdigten.
Ein Höhepunkt der Versammlung war die erstmalige Verleihung des Leistungsabzeichens Atemschutz in Neuberg. Insgesamt erhielten sieben Personen das Abzeichen in Bronze, drei in Silber und drei in Gold. Zusätzlich wurde die Kinderfeuermedaille in verschiedenen Stufen für langjährige Tätigkeiten in der Kindergruppe verliehen, sowie die Ehrenmedaille in Silber für Kevin Tuchen und eine Anerkennungsprämie für Roland Fromm, der auf 50 Jahre aktiven Dienst zurückblicken kann.
Die Gesellschaft sieht sich einer erhöhten Herausforderung gegenüber, was das ehrenamtliche Engagement betrifft. Studien zeigen einen demografischen Druck, der auch die Freiwillige Feuerwehr betrifft. Der Trend hin zu kürzeren Engagements und häufigen Wechseln zeugt von einer Unsicherheit in langfristigen Erwartungen an Ehrenamtliche. Daher ist die Notwendigkeit, neue Zielgruppen zu gewinnen, umso dringlicher. Viele Ehrenamtliche wünschen sich mehr Anerkennung und Sichtbarkeit in der Gesellschaft, so wurde in einer Studie betont, dass die Wahrnehmung und Information über die Aufgaben und den Zeitaufwand in der Freiwilligen Feuerwehr wichtig sind, um das Engagement langfristig zu sichern (behoerden-spiegel.de).
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, muss ein strategisches Management des Ehrenamts entwickelt werden, um die Personalentwicklung zu verbessern. Die Feuerwehr Neuberg hat gezeigt, dass sie trotz der Schwierigkeiten gewillt ist, neue Wege zu gehen und das Engagement ihrer Mitglieder zu fördern, was sich auch in der positiven Entwicklung der Jugendfeuerwehr zeigt.