Landrat Thorsten Stolz wünscht den Bürgerinnen und Bürgern des Main-Kinzig-Kreises ein glückliches, erfolgreiches und gesundes Jahr 2025. Rückblickend betont Stolz die Herausforderungen, die das Jahr 2024, das Jubiläumsjahr „50 Jahre MKK“, mit sich brachte, insbesondere den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, der viele Menschen zur Flucht zwingt.
Im Main-Kinzig-Kreis wurden wichtige Projekte in die Wege geleitet, um eine zukunftsfähige Entwicklung zu gewährleisten. Die neue hauptamtliche Kreisspitze besteht aus dem Ersten Kreisbeigeordneten Andreas Hofmann und Kreisbeigeordnetem Jannik Marquart. Stolz dankt den Bürgerinnen und Bürgern für ihr Ehrenamt und die Unterstützung bei der Unterbringung und Versorgung von Geflüchteten. Er kritisiert allerdings die Hessische Landesregierung wegen Kürzungen im Kommunalen Finanzausgleich von über 200 Millionen Euro, die im Kreishaushalt 2025 eine Lücke von über 40 Millionen Euro hinterlassen.
Herausforderungen bei der Flüchtlingsunterbringung
Der Main-Kinzig-Kreis plant, eine Normenkontrollklage gegen die Flüchtlingsverteilverordnung des Landes Hessen aufrechtzuerhalten. Dies geschieht, da die Kommunen gezwungen sind, ihre Infrastruktur zu reduzieren, was die Bereitschaft von Ehrenamtlichen beeinträchtigt. Aktuell kommen wöchentlich etwa 90 neue Geflüchtete an, überwiegend aus der Ukraine. Im Jahr 2022 und den ersten zwei Monaten 2023 wurden in Hanau und Gelnhausen rund 7.000 ukrainische Geflüchtete sowie 2.900 Drittstaatler registriert.
Um den Herausforderungen bei der Unterbringung von Geflüchteten zu begegnen, hat der Main-Kinzig-Kreis im Frühjahr 2022 Notunterkünfte im Jugendzentrum Ronneburg und in der Schulturnhalle Birstein eingerichtet. Der Wohnraum-Bestand im Kreis wurde massiv ausgebaut; während im Frühjahr 2022 eine Gemeinschaftseinrichtung für etwa 200 Menschen existierte, sind im Frühjahr 2023 bereits 20 Einrichtungen mit Platz für gut 2.000 Menschen verfügbar. Die meisten umgebauten Turn- und Mehrzweckhallen sind inzwischen zurückgebaut oder instandgesetzt.
Landrat Stolz betont, dass der Main-Kinzig-Kreis die meisten Geflüchteten in absoluten Zahlen aufnimmt. Der Kreisausschuss fordert stärkere Unterstützung von Land und Bund, um die Situation zu verbessern. Susanne Simmler, Erste Kreisbeigeordnete, hebt die Notwendigkeit einer kommunalen Zusammenarbeit und pragmatischen Ansätze hervor. Die neuen Einrichtungen werden von kreiseigenen Beschäftigten betrieben, die Orientierung und Unterstützung bieten, und es gibt praktisch keine Beschwerden aus der Nachbarschaft zu den Unterkünften.
Für die Zukunft plant der Main-Kinzig-Kreis, in den nächsten fünf Jahren mindestens 200 Millionen Euro in Bildung und Schulen zu investieren, sowie den Ausbau der digitalen Infrastruktur durch eine kreiseigene Breitbandgesellschaft. Zudem werden über 11.000 Photovoltaikanlagen, 24 Biomasseanlagen, 30 Wasserkraftwerke und mehr als 100 Windkraftanlagen gefördert.
Der Bau eines Oberflächenwasserwerkes im Bereich des Kinzigstausees ist bis 2030 vorgesehen, ebenso wie die Verbesserung der medizinischen und pflegerischen Versorgung durch 13 Alten- und Pflegezentren und ein Telenotarztsystem. Zudem wird eine Akademie für Gesundheit und Pflege zur Ausbildung in Pflege-, Medizin- und Gesundheitsberufen gegründet, während ein „Azubi-Campus“ für rund 150 Auszubildende und Blockschüler bis Ende 2026 entstehen soll.
Abschließend kündigt Stolz eine Freiwilligenmesse am 29. März 2025 im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen an und ruft zur gemeinsamen Arbeit für den Erfolg des Main-Kinzig-Kreises auf, wie kinzig.news berichtete. Darüber hinaus werden die anhaltenden Anstrengungen zur Unterbringung von Geflüchteten, die im Main-Kinzig-Kreis fortgeführt werden, von gnz.de thematisiert.