Am 15. Februar 2025 jährt sich der rassistische Anschlag von Hanau, bei dem am 19. Februar 2020 neun Menschen getötet wurden, zum fünften Mal. Zu diesem Anlass finden an diesem Wochenende verschiedene Gedenkveranstaltungen statt, die an die Opfer und das Geschehen erinnern sollen. Die Hauptveranstaltungen werden unter dem Motto „Erinnern heißt Veränderung“ abgehalten.
Die Jugendinitiative „Remember Hanau“ hat eine Demonstration auf dem Hanauer Marktplatz organisiert. Diese soll die Aufmerksamkeit auf die weiterhin bestehende Problematik von Rassismus und Diskriminierung lenken. Am Abend wird zudem zu einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung durch die „Initiative 19. Februar“ eingeladen.
Gedenkfeiern und offizielle Ansprachen
Ein zentraler Gedenkgottesdienst findet am Samstag in der Marienkirche statt. Darüber hinaus sind auch in der Christkönig-Gemeinde in Erlensee am Samstag Nachmittag und auf dem Bahnhofsplatz in Heusenstamm Gedenkzeremonien geplant. Letztere wird eine Schweigeminute beinhalten, um der Opfer zu gedenken. Am Mittwoch ist eine weitere Gedenkveranstaltung in Hanau vorgesehen, zu der Bundespräsident Frank Walter Steinmeier erwartet wird, um seinen Respekt zu zollen.
Die Gedenkveranstaltung in Hanau wird von bedeutenden Persönlichkeiten begleitet. Unter den Anwesenden sind Pascal Kober, der Opferbeauftragte der Bundesregierung, sowie Nancy Faeser, die Bundesinnenministerin, und Boris Rhein, der Ministerpräsident von Hessen. Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann äußerte sich im Vorfeld und betonte, dass der Anschlag eine bleibende Wunde in der Gesellschaft hinterlassen hat. Er forderte die Anwesenden dazu auf, Lehren aus den Vorkommnissen zu ziehen.
Unterstützungsmaßnahmen für die Betroffenen
Pascal Kober erklärte, dass die Getöteten unvergessen bleiben und drückte sein Mitgefühl für die Opfer sowie deren Angehörige aus. Er betonte zudem die Wichtigkeit einer genauen Aufklärung der Tat, um den Betroffenen in ihrer Trauerbewältigung zu helfen. Der Anschlag wird als Mahnung gegen rassistische Gewalt und Diskriminierung beschrieben, und die Bundesregierung hat die Betroffenen mit über 1,3 Millionen Euro unterstützt.
Zusätzlich wurden finanzielle Unterstützungsleistungen für Personen eingeführt, die durch den Anschlag wirtschaftlich betroffen sind. Hessen hat zudem einen speziellen Fonds für Opfer und Angehörige von schweren Gewalttaten und Terroranschlägen eingerichtet. Kober führt die Arbeit seines Vorgängers, Prof. Dr. Franke, fort und kooperiert eng mit der Beauftragten der Hessischen Landesregierung, Prof. Dr. Birkenfeld. Der Bundesopferbeauftragte wird während der Gedenkveranstaltung auch für Gespräche mit Betroffenen zur Verfügung stehen.
Die Gedenkveranstaltungen in Hanau sind nicht nur eine Möglichkeit, der Opfer zu gedenken, sondern sie dienen auch dazu, ein Zeichen gegen Rassismus und Gewalt zu setzen. Diese Veranstaltungen sind ein wichtiger Bestandteil der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit den Ereignissen von 2020 und deren anhaltenden Auswirkungen.