Bürgermeister aus Gießen, Pohlheim, Lich und Hungen haben eine Resolution unterzeichnet, um auf die massiven Zugausfälle auf der Lahn-Kinzig-Bahnlinie aufmerksam zu machen. Dies wird von Giessener Anzeiger berichtet. Die Lahn-Kinzig-Bahnlinie, die von Gießen über mehrere Haltepunkte nach Gelnhausen verläuft, ist seit rund zwei Jahren von wiederholten Zugausfällen betroffen. Bürgermeister Alexander Wright trat zudem als Verkehrsdezernent auf und wies auf die Dringlichkeit der Problematik hin.
Diese Resolution wurde in einer Sitzung des Fahrgastbeirats von Stadt und Landkreis erörtert. Die Kommunen entlang der Bahnstrecke haben sich zur kommunalen Arbeitsgemeinschaft Nahverkehr (AGNV) Lahn-Kinzig-Bahn zusammengeschlossen, um gemeinsam Lösungen zu finden. Vor der Corona-Pandemie nutzen täglich rund 5.000 Pendler diese Verbindung, was die Bedeutung für die Region deutlich unterstreicht.
Unzumutbare Belastung für Fahrgäste
Die anhaltenden Störungen sind eine erhebliche Belastung für die Fahrgäste. Neben der unzureichenden Personalausstattung und Planung wird auch die Kommunikation als problematisch angesehen. Laut den Angaben des Tagesschau sind die Gründe für die Zugausfälle, die in den betroffenen Kommunen als „gesellschaftliches Problem“ beschrieben werden, vielfältig. Dazu zählen Personalmangel und langsamer Fortschritt beim Umbau des Bahnhofs in Lieblos.
Die Arbeitsgemeinschaft Lahn-Kinzig-Bahn appelliert an die Deutsche Bahn (DB) und die Hessische Landesbahn (HLB), schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen. Die beständigen Probleme gefährden den langfristigen Erfolg dieser wichtigen Verkehrsanbindung. Es wird zudem gewarnt, dass die Fahrgastzahlen durch die Einschränkungen nachhaltig zurückgehen könnten, was die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zusätzlich schwächt.
Langfristige Maßnahmen gefordert
Zur Verbesserung der Situation wurden sowohl kurzfristige als auch langfristige Maßnahmen in der Resolution formuliert. Dabei geht es um die Verbesserung der Fahrgastinformation und die Einrichtung fehlender elektrischer Stellwerke. Die Reaktivierung der Horlofftal-Bahn wird als mittelfristige Lösung angestrebt. Langfristig soll ein Arbeitskreis eingerichtet werden, der regelmäßige Evaluierungen und barrierefreie Umstiege ermöglicht.
Die aktuelle Lage ist nicht nur eine Herausforderung für die Pendler, sondern wirft auch ein Licht auf den Personalmangel in der Branche. Informationen von VDV verdeutlichen, dass bis 2030 rund 80.000 Beschäftigte in den Ruhestand gehen werden, während gleichzeitig bis zu 110.000 neue Fachkräfte benötigt werden, um die Mobilitätswende zu unterstützen und das öffentliche Verkehrssystem zukunftsfähig zu machen.
Insgesamt zeigt die aktuelle Situation auf der Lahn-Kinzig-Bahnlinie nicht nur die Dringlichkeit der Problematik, sondern auch die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen von Kommunen und Verkehrsanbietern, um eine zuverlässige und attraktive Verkehrsanbindung für die Bevölkerung zu gewährleisten.