Ab Oktober 2025 übernimmt Sybille Schilling die Position der geschäftsführenden Regionalleiterin des Caritas-Verbandes für den Main-Kinzig-Kreis. Bei ihrem Amtsantritt wurde sie herzlich empfangen und hatte die Gelegenheit, zahlreiche nette Menschen kennen zu lernen. Im Rahmen ihrer ersten Diensttage besuchte sie verschiedene Standorte des Verbands in Bad Soden-Salmünster, Freigericht, Hanau und Gelnhausen, wo sie ambulante Pflege- sowie Beratungsdienste kennenlernte. Davor leitete Schilling das Beratungszentrum Ost der Caritas Offenbach und bringt somit wertvolle Erfahrungen in ihre neue Rolle ein. Schilling hebt die Bedeutung von Selbstreflexion und persönlichen Beweggründen für die Berufswahl hervor.
Ein respektvoller Umgang und eine gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe sind Schilling besonders wichtig. Ihr Ziel ist es, zufriedene Mitarbeiter zu haben, die ihre Arbeit gerne tun. Sie identifiziert sich stark mit dem Leitbild der Caritas, das lautet: „Not sehen und handeln“. Angesichts ihrer neuen Herausforderungen spricht sie direkt die wirtschaftliche Stabilität des Verbandes sowie die Sicherung von Arbeitsplätzen an.
Herausforderungen und Perspektiven
Sybille Schilling sieht sich auch mit bedeutenden Herausforderungen konfrontiert, darunter die finanzielle Sicherung der Dienste des Caritas-Verbandes und die Gewinnung von Fachpersonal. Dabei sind ihr die organisatorischen Veränderungen innerhalb der Caritas und der weiter gefassten Kirche, die sich in einer Krise befindet, bewusst. Darüber hinaus äußert sie die Notwendigkeit, das Profil der Caritas als katholischer Träger zu schärfen.
Wichtige Themen, die sie ansprechen möchte, sind die Digitalisierung, der Klimaschutz sowie die gesellschaftliche Spaltung. Insbesondere bezüglich der Digitalisierung betont sie, dass der Caritas-Verband aktiv in die Debatte eingreifen muss, um sowohl die Chancen als auch die Risiken dieser Entwicklung zu adressieren. Caritas fordert einen „Digitalpakt für die Sozialwirtschaft“. Dies sei entscheidend, um sicherzustellen, dass die Digitalisierung nicht nur den Nutzen weniger Personen fördert, sondern auch zahlreiche Menschen nicht ausgrenzt. Soziale Dienstleistungen werden zunehmend über Plattformen vermittelt, oft mit unzureichender fachlicher Qualität.
Digitale Verantwortung
In Anlehnung an die Positionierungen des Deutschen Caritasverbandes (DCV) wird deutlich, dass die Organisation eine digitale Zukunft gestalten möchte, die mehr Teilhabe für alle ermöglicht. Ein wichtiges Ziel besteht darin, einen selbstbestimmten Umgang mit persönlichen Daten zu fördern sowie gemeinwohlorientierte Nutzung dieser Daten zu garantieren. Zu den zentralen Forderungen gehört auch die Förderung des KI-Einsatzes im sozialen Bereich, um Diskriminierung zu verhindern.
Schilling sieht die Notwendigkeit, neue digitale Betreuungs- und Begleitungskonzepte zu entwickeln. Die Einführung von digitalen Beratungsformaten, wie der Caritas Online-Beratung, hat bereits große Nachfrage erfahren und soll schnell weiterentwickelt werden. Digitalisierung birgt jedoch auch Risiken, weshalb Datenschutz und IT-Sicherheit für die Caritas von großer Bedeutung sind. Der Staat muss einen Rahmen schaffen, der Standards definiert und Verbraucherschutz gewährleistet.
Die Caritas hat es sich zur Aufgabe gemacht, sozial benachteiligte Menschen bei der digitalen Teilhabe zu unterstützen und durch eine digitale Bildungsoffensive in Partnerschaft mit anderen, die Methoden der digitalen Kommunikation in den Diözesancaritasverbänden zu etablieren.
Abschließend schätzt Schilling, dass sie in der Natur und beim Motorradfahren Energie findet, um abzuschalten und neue Kraft zu tanken. Osthessen News berichtet, dass Schilling in diesen ersten Schritten ihren Platz im Caritas-Verband für den Main-Kinzig-Kreis gefunden hat und nun gewillt ist, die bevorstehenden Herausforderungen aktiv anzupacken.
Die zukünftige digitale Gestaltung des Sozialstaates steht also ganz oben auf der Agenda. Die Caritas hat sich klar positioniert, um soziale Gerechtigkeit und Teilhabe zu fördern, wobei die Aktualisierung ihrer Positionen im Herbst 2023 und die Veröffentlichung eines neuen Whitepapers wesentliche Schritte darstellt. Caritas Digital hebt die Notwendigkeit einer umfassenden Strukturreform des Sozialleistungssystems hervor, um die Chancen der Digitalisierung najleicher zu nutzen und den sozialen Zusammenhalt zu erhalten.