Die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA) hat in Wächtersbach Maßnahmen ergriffen, um der gefährdeten Gelbbauchunke einen geeigneten Lebensraum zu bieten. Dazu wurde die Köhlersaue von störender Vegetation befreit. In der reflexiven Rückschau auf das vergangene Jahr hebt die GNA die Bedeutung von Kooperationspartnern hervor und verweist auf verschiedene Projekte in den Bereichen Renaturierung, Artenschutz und Umweltbildung, die in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern umgesetzt wurden.
Seit 2021 besteht eine Kooperation mit dem Nabu Biebergemünd-Flörsbachtal, die sich der Wiederbelebung der Lohrbachaue als Feuchtgebiet widmet. Zu den Maßnahmen gehören der Rückbau eines baufälligen Schafstalls und die Bekämpfung von Gehölzen und Neophyten durch regelmäßiges Mähen des Geländes. Zudem wurde eine 1000 Quadratmeter große Flutmulde mit Fortpflanzungstümpeln für verschiedene Amphibienarten angelegt.
Vielfältige Schutzmaßnahmen
Die GNA-Stiftung Mensch und Natur plant im Februar 2024 die Neuanlage eines Flachwassertümpels. Im Sommer 2023 wurden im Feuchtgebiet Herrenbruch Maßnahmen zur Weiterentwicklung umgesetzt, zu denen die Umwandlung eines Grabens in ein Feuchtbiotop gehört. Auf der „Kiebitzinsel“ wurde eine heimische Blühmischung eingesät, was zu Sichtungen von Waldwasserläufern und Bekassinen in den neuen Biotopen führte. Zudem wurde ein Schilfbiotop renaturiert, um der Wasserralle einen Lebensraum zu bieten.
Ein weiterer Schritt zur Förderung der natürlichen Vielfalt war die Erneuerung des See-Lehrpfades am Ruhlsee, die in Zusammenarbeit mit der Stadt Langenselbold realisiert wurde. Weiterhin arbeitet die GNA seit 2022 mit der Firma Paltech zusammen, um die Ausbreitung der giftigen Herbstzeitlose zu bekämpfen. Die Pflegeeinsätze für die Gelbbauchunke in der Köhlersaue wurden durch Fördermittel der Umweltlotterie „Genau“ ermöglicht.
Für das Jahr 2025 plant die GNA verschiedene Events und Seminare, einschließlich Outdoor-Events für Kinder sowie ein Seminar zur Gewässerkunde. Auch werden Möglichkeiten zur spenden für den Natur- und Artenschutz angeboten. Die Gelbbauchunke selbst, die in regelmäßig überfluteten Auen lebt, ist eine herausragende Art, die ausschließlich in Europa vorkommt, wobei Baden-Württemberg im Zentrum ihrer Verbreitung liegt. Laut ForstBW ist die Art mobil, anpassungsfähig und hat auch den Wirtschaftswald erobert. Wassergefüllte Fahrspuren, die beim Holztransport im Wald entstehen, dienen als Fortpflanzungsstätten für die Gelbbauchunke, obwohl sie aus Sicht des Bodenschutzes unerwünscht sind.