Am 17. März 2025 präsentiert sich die Luftqualität in Marburg, wo die Messstation in der Universitätsstraße kontinuierlich Daten erhebt. Die Messungen umfassen unter anderem die Konzentrationen von Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon. Die aktuelle Luftqualität wird anhand von verschiedenen Grenzwerten klassifiziert. So liegt der zulässige Grenzwert für Feinstaub bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³), der höchstens 35 Mal pro Jahr überschritten werden darf. Konnte dieser Wert nicht eingehalten werden, wird die Luftqualität als „schlecht“ bezeichnet, was potenzielle gesundheitliche Schäden für empfindliche Personen zur Folge haben kann.
Gemäß den festgelegten Kategorien ist die Luftqualität weiterhin ein wichtiges Thema in der Region. Schädliche Werte treten besonders auf, wenn die Konzentrationen von Stickstoffdioxid über 200 µg/m³ oder die von Ozon über 240 µg/m³ liegen. Die Messung erfolgt stündlich für Stickstoffdioxid und Ozon und im stündlich gleitenden Tagesmittel für Feinstaub. Laut op-marburg.de führt eine Überschreitung der Grenzwerte zu erheblichen gesundheitlichen Risiken, insbesondere für vulnerable Gruppen wie Asthmatiker und Herzenkranke.
Gesundheitsrisiken und Langzeitfolgen
Die langfristigen Auswirkungen hoher Konzentrationen von Stickstoffdioxid sind besorgniserregend: Sie können die Atemwege schädigen und entzündliche Reaktionen bei Personen mit Allergien hervorrufen. In der EU, insbesondere, sind schätzungsweise 240.000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr auf Feinstaub zurückzuführen. Dies wird unterstützt durch Daten, die zeigen, dass die Todesfälle in der EU aufgrund von Feinstaub (PM2,5) zwischen 2005 und 2022 um 45 % gesunken sind, was hauptsächlich auf bessere Luftqualitätsvorschriften zurückzuführen ist. Die neuen EU-Luftqualitätsvorschriften zielen darauf ab, die Luftqualität näher an die Richtlinien der WHO zu bringen.
Die gesundheitlichen Auswirkungen intensiver Luftverschmutzung sind nicht nur auf die menschliche Gesundheit beschränkt, sondern betreffen auch die Umwelt. Schätzungen zufolge, könnten etwa ein Drittel der landwirtschaftlichen Flächen in Europa über dem Schwellenwert für bodennahes Ozon liegen, das gravierende wirtschaftliche Verluste nach sich ziehen könnte. 62 % der Waldflächen in 32 EU-Mitgliedstaaten überschreiten zudem kritische Werte für Ozon, was die Biodiversität gefährdet.
Maßnahmen und Empfehlungen
In Anbetracht der schlechten Luftqualität gibt es klare Empfehlungen: Bei sehr schlechter Luftqualität sollten empfindliche Personen körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden. Dies gilt auch für die Kategorie „schlecht“, in der Anstrengungen im Freien ebenfalls eingeschränkt werden sollten. Bei „mäßiger“ Luftqualität sind kurzfristige gesundheitliche Auswirkungen zwar unwahrscheinlich, jedoch können sie bei empfindlichen Personen dennoch auftreten. Für die Kategorien „gut“ und „sehr gut“ sind keine gesundheitlichen Bedenken zu erwarten, was das ganze Jahr über für Aktivitäten im Freien spricht.
Die zur Jahreszeit häufig zu beobachtende Feinstaubbelastung kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter Feuerwerk, was allerdings im Vergleich zur ganzjährigen Belastung als gering anzusehen ist. Jährlich werden durch Feuerwerk rund 2050 Tonnen Feinstaub freigesetzt, wobei 75 % dieser Menge in der Silvesternacht entstehen. Die Luftqualitätsmessung zeigt, dass Wetterlagen, wie Inversionswetter, ebenfalls zu erhöhten Feinstaubwerten führen können, was die Dringlichkeit von kontinuierlichem Monitoring und Aufklärung unterstreicht.