Ein ernsthaftes Problem stellt der Hundekot in Marburg dar, wo viele Hundebesitzer ihre Vierbeiner nicht artgerecht betreuen. Trotz der Aufstellung von 176 kostenlosen Kotbeutelspendern, die die Stadt jährlich rund 50.000 Euro kosten, bleibt der Unrat vielerorts liegen. Dies ist besonders ausgeprägt in den ländlichen Außenstadtbezirken wie Bauerbach, wo Anwohner von Hundehaufen am Wegesrand klagen. Einige Straßenabschnitte, wie der Heideweg, zeigen alarmierende Zustände: An manchen Tagen wurden hier entlang von 500 Metern bis zu 26 Hundehaufen gezählt. Zudem ist Hundekot nicht nur ärgerlich für Passanten, sondern auch umweltschädlich.
Das Liegenlassen von Hundehaufen gilt in Marburg als Ordnungswidrigkeit und kann zu Bußgeldern bis zu 5.000 Euro führen. Interessanterweise müssen Hundebesitzer auch darauf achten, dass die kompostierbaren Beutel, obwohl sie aus Maisstärke bestehen, im Restmüll entsorgt werden müssen. Die Stadtverordneten weisen darauf hin, dass Hundekot die Flora und Fauna durch Überdüngung gefährdet und auch Nutztiere durch Parasiten und Krankheitserreger, die sich im verunreinigten Gras aufhalten, bedroht sind. In Deutschland leben schätzungsweise 10,5 Millionen Hunde, was das Problem weiter verschärft.
Bußgeldregelungen und weitere Verpflichtungen
Die Bußgeldregelungen im Zusammenhang mit Hundekot variieren stark zwischen den Bundesländern. Während in Hessen eine Strafe von 20 Euro für das Liegenlassen verhängt werden kann, liegt die Bandbreite in anderen Bundesländern wie Baden-Württemberg und Bayern zwischen 25 und 150 Euro. Zudem können abweichende Strafen auf kommunaler Ebene festgesetzt werden. Bussgeldkatalog.org stellt fest, dass Hundebesitzer in Deutschland rechtlich verpflichtet sind, den Kot ihrer Hunde auf öffentlichen Plätzen zu beseitigen, um Bußgelder zu vermeiden.
Es existiert kein einheitliches bundesweites Gesetz gegen Hundekot; die Regelungen sind von den Bundesländern abhängig. Bei wiederholtem Verstoß können die Bußgelder steigen. Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, dass eine Mieterin fristlos gekündigt wurde, weil sie Hundekot in ihrem Garten nicht entfernte, was zu Nachbarschaftsstreitigkeiten führte.
Verantwortung der Hundebesitzer
Die Verantwortung der Hundebesitzer geht jedoch über die bloße Beseitigung des Hundekots hinaus. Auch andere Vorschriften sind zu beachten, wie die Leinenpflicht in öffentlichen Bereichen, die Registrierung von Hunden im örtlichen Register sowie die geltenden mikrochip- und steuerlichen Verpflichtungen. Bussgeldkatalog.org hebt hervor, dass in sechs Bundesländern eine Hundehaftpflichtversicherung für Hunde über drei Monate obligatorisch ist. Missachtungen von aktuell geltenden Vorschriften können zu Bußgeldern von bis zu 1.500 Euro führen, abhängig von der Schwere des Verstoßes.
Die Aufklärung der Hundebesitzer ist entscheidend, um das Problem des Hundekots zu reduzieren. Es bleibt zu hoffen, dass durch mehr Bewusstsein und Verantwortungsgefühl weniger Hundehaufen in den Straßen Marburgs zurückgelassen werden.