Am 28. Februar 2025 hat die grün-rot-grüne Stadtregierung von Marburg einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Stadtentwicklung beschlossen. Um die Herausforderungen der Urbanisierung anzugehen, soll eine umfassende Analyse der Innenverdichtungspotenziale auf versiegelten Flächen für Wohnbebauung erstellt werden. Der Fokus liegt darauf, Baulücken zu identifizieren und zu nutzen, um die Siedlungsfläche im Außenbereich zu vermeiden. „Wir müssen den Wohnungsbau auf bereits versiegelte Flächen konzentrieren“, erklärte Christian Schmidt, Stadtverordneter der Grünen, und unterstrich die Dringlichkeit dieser Maßnahme.op-marburg.de berichtet, dass …
Diese Entscheidung führt jedoch zu Widerstand von verschiedenen Seiten. Insbesondere die Bürgerinitiative „Wir sind Hasenkopf“ kritisiert das geplante Wohnviertel am Hasenkopf und fordert alternative Flächen für den Wohnungsbau. Sie schlagen unter anderem vor, ungenutzte Flächen wie den Sportplatz und das „Monette“-Gelände in der Willy-Mock-Straße zu revitalisieren. Dieses Gelände könnte ebenfalls zur Schaffung neuen Wohnraums genutzt werden und ist seit Jahren ungenutzt. Die Mitglieder der Initiative argumentieren, dass die bestehende Infrastruktur in Ockershausen eine Bebauung dort sinnreicher gestalten würde.schwarzwaelder-bote.de stellt fest, dass …
Wachsende Bedenken über Verkehr und Infrastruktur
Ein weiteres zentrales Anliegen betrifft die zu erwartende Erhöhung der Pkw-Belastung in Alt-Ockershausen durch die geplante Bebauung. Das Mobilitätskonzept „Move 35“ prognostiziert einen signifikanten Verkehrszuwachs in der Region, ein Umstand, der bei den Anwohnern Besorgnis auslöst. Die Vertreter der Bürgerinitiative sehen den Baulücken-Beschluss als Teil einer umfassenderen Diskussion, die auch das laufende Umlegungsverfahren für das Hasenkopf-Gebiet betrifft. Renate Bastian, die Fraktionschefin von „Die Linke“, äußerte ebenfalls Zweifel daran, ob die Stadt alle Möglichkeiten im Innenbereich denn tatsächlich ausgeschöpft hat.
Die Thematik rund um die Nutzung von Baulücken und Leerständen ist nicht nur auf Marburg beschränkt. Ein Blick nach Schramberg zeigt ähnliche Herausforderungen. Dort sind zahlreiche Baulücken und leerstehende Gebäude vorhanden, die durch eine Innenverdichtung für Wohnraum genutzt werden könnten. Die Stadt erfasst regelmäßig solche Flächen und hat seit 2008 ein Kataster für Baulücken etabliert. Im Zuge einer Erhebung im Jahr 2022 konnten 291 Rückmeldungen von Eigentümern gesammelt werden, von denen jedoch nur ein geringer Teil ernsthaft Interesse an einer Bebauung oder Veräußertung seiner Grundstücke hat.Das Umweltbundesamt beschreibt die Herausforderung der nachhaltigen Stadtentwicklung …
Gemeinsame Ziele und Herausforderungen
Beide Städte stehen vor der Herausforderung, visionäre und multifunktionale Stadtentwicklung zu fördern. Um eine umweltfreundliche und lebenswerte Umgebung zu gestalten, sollten die entsprechenden Raumansprüche auf begrenztem Raum koordiniert werden. Das Ziel bleibt, lebenswerte und resiliente Städte zu schaffen, indem die urbanen Räume effektiv genutzt werden. Ein wachsendes Bewusstsein für diese Themen ist entscheidend, um künftige Bedürfnisse der Bewohner zu erfüllen und zugleich dem Umwelt- und Klimaschutz Rechnung zu tragen.