In Offenbach führt die Rückkehr von Wildtieren, insbesondere des Bibers, in dicht besiedelte Gebiete zu Konflikten. Im Landschaftsschutzgebiet hat ein Biber einen Damm errichtet, der Wiesen- und Ackerflächen überflutet hat. Dieser Eingriff hat bei Anwohnern und Behörden Besorgnis ausgelöst.
Unbekannte haben den Biber-Damm zerstört, was zu Bedenken hinsichtlich möglicher Grundwasserverunreinigungen führt. Die Deutsche Waldjugend Heusenstamm warnt vor schadstoffhaltigem Abwasser, das in den Bieberbach gelangen könnte. In Mühlheim wurden bereits Spuren von PFAS im Rohwasser nachgewiesen, nahe dem Überschwemmungsgebiet.
Reaktion der Behörden und Anwohner
Melvin Mika, Leiter des Forstamtes, betont, dass Eingriffe am Biberdamm strafbar sind. In Seligenstadt hat sich der Baumbestand durch die Überflutungen durch den Biber verändert. Die Kommunen rund um Rodau und Bieber begrüßen zwar die Rückkehr des Bibers, sehen jedoch wenig Handlungsoptionen bei den auftretenden Problemen.
Die Städte haben sich in der Arbeitsgemeinschaft Rodau-Bieber mit der Thematik beschäftigt und planen, das Umweltministerium zu kontaktieren. Dabei hat der Schutz des Bibers derzeit Priorität, jedoch müssen auch Trinkwasserschutz und Verkehrssicherung berücksichtigt werden. In anderen Bundesländern gibt es bereits Möglichkeiten zur Umsiedlung von Bibern. Die AG plant, das Thema mit dem Biberbeauftragten des Regierungspräsidiums erneut aufzugreifen, wie op-online.de berichtete.
Die Diskussion um den Biber ist nicht neu. Laut igb-berlin.de ist der Biber eine Schlüsselart, deren Wiederansiedlung langfristige Auswirkungen auf Ökosysteme haben kann. Es wird hervorgehoben, dass die Rückkehr von Schlüsselarten wie dem Biber, Wolf oder Wisent wichtige Prozesse und Ökosystemfunktionen wiederherstellen kann. Gleichzeitig polarisiert der Biber jedoch zwischen Land-/Forstwirtschaft und Naturschutz, was die Herausforderungen beim Umgang mit dieser Art verdeutlicht.