Ein Langener Hausarzt, Dr. Gero Björn Denda, hat Anfang 2025 beschlossen, nur noch Privatpatienten und Selbstzahler zu behandeln. Diese Entscheidung hat bei seinen Patienten für Unmut und Frustration gesorgt. Viele berichten von einer mangelhaften Kommunikation über die Gründe und Hintergründe dieser Entscheidung. Dr. Denda äußerte sich über seinen Anwalt und stellte klar, dass die Rückgabe seiner Kassenzulassung nicht gegen die Patienten gerichtet sei. Vielmehr sei dieser Schritt aufgrund des „erheblichen personellen und wirtschaftlichen Aufwands“ notwendig geworden, den die Kassenzulassung mit sich bringe. Eine Angestellte habe die Praxis Mitte 2024 verlassen, was die Erfüllung des Versorgungsauftrags zusätzlich erschwert habe.
Die Bürokratie und Dokumentationsauflagen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) seien erheblich und hätten die Entscheidungsfindung stark beeinflusst. Leider gibt es in Langen kein Überangebot an Allgemeinmedizinern, was eine Reduzierung der Kassenzulassung nicht möglich macht. Diese Entscheidung fiel bereits im Herbst 2024 und wurde durch einen Aushang in der Praxis bekannt gemacht. Seit der Praxiseröffnung im Jahr 2020 beträgt die Verfügbarkeit von Ärzten in Langen bei 19,25 Versorgungsaufträgen insgesamt 20 Ärzte.
Patientenreaktionen und öffentlicher Unmut
Die Patienten sind zunehmend frustriert und äußern ihre Empörung in sozialen Medien. Einige haben Zettel am Eingang der Praxis hinterlassen, um ihre Unzufriedenheit kennenzulernen. In einem Planungsbereich, der Neu-Isenburg, Dreieich und Langen umfasst, sind derzeit 5,5 freie Sitze verfügbar. Eine neue Berechnung zur Bedarfsplanung ist für April 2025 vorgesehen. In den letzten Jahren hat Langen den größten Zuwachs im Landkreis Offenbach mit 12,25 Prozent verzeichnet.
Die Meinungen unter den Patienten über die Gründe für die Entscheidung von Dr. Denda gehen auseinander. Einige erwarten eine kontinuierliche Behandlung durch ihren Hausarzt, wie es das hausarztzentrierte Versorgungssystem (HzV) vorsieht, welches gesetzlich von Krankenkassen angeboten werden muss. Dieses System verpflichtet die Patienten dazu, ihren gewählten Hausarzt zuerst zu konsultieren, bevor sie andere Ärzte in Anspruch nehmen, die nur auf Überweisung verfügbar sind, mit bestimmten Ausnahmen wie Augen- und Frauenärzten oder Kinderärzten.
Herausforderungen des Hausarztsystems
Das Bundesgesundheitsministerium bietet Informationen zu den Strukturen des Hausarztsystems. So müssen Krankenkassen auch einen speziellen Hausarzttarif anbieten, um den Patienten Vergünstigungen wie Prämienzahlungen oder Zuzahlungsermäßigungen zu ermöglichen. Dies könnte möglicherweise ein Anreiz für Patienten sein, einen Hausarzt aufzusuchen, der an diesem System teilnimmt.
Das Thema Hausärzte und deren Einfluss auf das Gesundheitssystem wird jedoch immer komplexer. Das Patientenrechtegesetz, das im Februar 2013 in Kraft trat, sorgt dafür, dass Patienten umfassend über Diagnosen und Behandlungsmöglichkeiten informiert werden. Es fasst die vorherige Rechtsprechung zusammen und schützt die Rechte der Patienten, die verständlich informiert werden müssen und das Recht auf Einsicht in ihre Patientenakte haben.
Aktuell stehen die Patienten in Langen vor der Herausforderung, einen neuen Hausarzt zu finden, der auch die kassenärztlichen Leistungen erbringt. Die Situation ist geändert, jedoch bleibt unklar, wie sich dies auf die Versorgungslage in der Gemeinde auswirken wird. Für viele ist es eine ungewisse Zeit, da es vor allem in ländlicheren Regionen oft an Fachkräften mangelt, die die notwendigen Behandlungen durchführen können.