Heute, am 5. März 2025, stehen die Herausforderungen im deutschen Gesundheitswesen im Fokus, insbesondere im Bereich der Pflege. Der aktuelle Film „HELDIN“ von Petra Biondina Volpe, der die Geschichte der Pflegekraft Floria erzählt, verdeutlicht die schwierige Lage, in der sich Pflegefachkräfte befinden. Floria arbeitet in einem Krankenhaus und hat eine große Leidenschaft für ihren Beruf und den Umgang mit Menschen. Trotzdem kämpft sie täglich mit der hohen Arbeitsbelastung, die durch die chronische Unterbesetzung ihrer Station verursacht wird. Trotz dieser Belastung bemüht sich Floria, ihren Patienten die bestmögliche Betreuung zukommen zu lassen. Die intensive Kameraarbeit von Judith Kaufmann erfasst den atemlosen Rhythmus ihrer Aufgaben und erzeugt eine unterschwellig bedrohliche Atmosphäre, die an einen Thriller erinnert. Die Hauptrolle wird von Leonie Benesch gespielt, die Florias Herausforderungen eindrucksvoll zur Geltung bringt.
In den letzten Jahren hat sich der Pflegenotstand in Deutschland weiter verschärft, was besonders während der COVID-19-Pandemie offensichtlich wurde. Dies wird durch die aktuelle Diskussion um die dringend benötigte Pflegereform unterstrichen, die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach als essentiell eingestuft wird, jedoch voraussichtlich in der laufenden Legislaturperiode nicht umgesetzt werden kann. Die steigende Zahl der Pflegebedürftigen, die seit 2017 jährlich im Durchschnitt um 326.000 pro Jahr steigt, stellt die Pflegeinfrastruktur vor große Herausforderungen.
Personalmangel und Reformen in der Pflege
Im Jahr 2022 verzeichnete Deutschland einen Anstieg von 361.000 Pflegebedürftigen, und Prognosen zeigen, dass diese Zahl bis 2040 auf etwa 6 Millionen ansteigen könnte. Der Fachkräftemangel ist gravierend, da vier von fünf Pflegeeinrichtungen ihr Angebot aufgrund von Personalmangel einschränken mussten. Eine Umfrage zeigt, dass 72 % der Pflegeheime nicht alle erforderlichen Leistungen erbringen konnten, und 89 % der ambulanten Dienste ablehnten Neukunden. In der Folge sind zwei Drittel der Pflegefachpersonen unzufrieden mit den Effekten der aktuellen Pflegepersonaluntergrenzen (PpUG), die als problematisch angesehen werden.
Die PpUG wurden im Zusammenhang mit COVID-19 befristet ausgesetzt. Kritiker bemängeln, dass die Definition der pflegesensitiven Bereiche und die Festlegung der Untergrenzen umstritten sind, was die Vergleichbarkeit der Daten erschwert. Daher wird die PPR 2.0 als interimistische Lösung zur Personalbemessung entwickelt. Diese ermittelt den Pflegepersonalbedarf für die unmittelbare Patientenversorgung und orientiert sich an Qualitätsstandards. Um die PPR 2.0 erfolgreich umzusetzen, sind flankierende Maßnahmen notwendig, um die Attraktivität des Pflegeberufs zu steigern und eine vollständige Refinanzierung der Personalkosten sicherzustellen.
Die Zukunft der Pflege in Deutschland
Die demografische Entwicklung in Deutschland zeigt, dass der Bedarf an Pflegeleistungen in den kommenden Jahrzehnten kontinuierend steigen wird. Der Deutsche Pflegerat schätzt, dass bis 2034 etwa 500.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt werden, um den Anforderungen gerecht zu werden. Dies wird durch die Initiative für eine nachhaltige und generationengerechte Pflegereform unterstützt, die darauf abzielt, Fachkräfte zu gewinnen und die Arbeitsbedingungen im Pflegebereich zu verbessern. Bis 2040 werden über 191.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt. In diesem Zusammenhang wird das Modell „Gemeindeschwester plus“ in Rheinland-Pfalz dauerhaft finanziert, um die Betreuung älterer Menschen zu fördern.
Ein weiterer Aspekt ist die Anwerbung ausländischer Pflegekräfte, die bereits signifikant zugenommen hat. Im Jahr 2022 waren 244.000 ausländische Pflegekräfte in Deutschland tätig, deren Anteil sich in den letzten Jahren verdoppelt hat. Dies zeigt die Dringlichkeit, den Pflegeberuf flexibler und attraktiver zu gestalten, um dem gravierenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Der Film „HELDIN“ macht deutlich, wie wichtig die Anerkennung und Wertschätzung von Pflegekräften in unserer Gesellschaft sind. Floria verkörpert die Herausforderungen und Belastungen, mit denen viele Kolleginnen und Kollegen konfrontiert sind. Hier sind dringende Maßnahmen erforderlich, getragen von der Politik und der Gesellschaft, um die notwendige Unterstützung und Verbesserungen für die Pflege sicherzustellen.
Für weitere Informationen und den aktuellen Stand in der Pflege lohnt sich ein Blick auf die Berichterstattung von muelheim-ruhr.de, pmc.ncbi.nlm.nih.gov und deutschlandfunk.de.