Im Schottener Heimatmuseum wird zur Zeit eine herausragende Sammlung von Puppen präsentiert, die von dem verstorbenen Falkner Friedrich Falkner geschnitzt wurden. Diese besondere Ausstellung ist Teil einer umfassenden Neugestaltung des Museums, das im Juli 2021 wiedereröffnet wurde, nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen. Die neue Ausstellung wurde von den Kuratoren Kirsten Hauer und Friedhelm Krause sowie dem Gestalter Thomas Scheuermann konzipiert. Sie haben damit die Historie der Stadt Schotten in einen zeitgemäßen Kontext gesetzt, der sowohl informative als auch ästhetische Aspekte verbindet. FNP berichtet, dass das Heimatmuseum in einem Gebäude untergebracht ist, das Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut und später im Jugendstil umgestaltet wurde.
Die Exponate im ersten Obergeschoss umfassen originale Einrichtungs- und Gebrauchsgegenstände der Familie Weber-Pröscher, die das Leben im Vogelsberg veranschaulichen. Interessanterweise war das Heimatmuseum einst das Wohnhaus von Dr. Karl Weber, einem hessischen Staatsrat und Forstmeister. Eine umfassende Darstellung der Stadtgeschichte, der Holz- und Waldbewirtschaftung, sowie der Schottener Forstschule findet sich im zweiten Obergeschoss. Auch die dunklen Kapitel der Geschichte während des Nationalsozialismus kommen nicht zu kurz.
Erweiterung der Ausstellung
Vor einem Jahr wurden im Museum zwei neue Ausstellungsräume eröffnet, die sich mit der Geschichte des Motorsport-Clubs (MSC) und des historischen Schottenrings von 1925 bis 1956 befassen. Zudem sind zwei weitere Räume in Planung, die der Tradition der Falkner-Puppen und der Geschichte der Schottener Wintermetzger gewidmet sein werden. Die Puppenstatue ist nicht nur eine künstlerische Darstellung, sondern auch ein Zeugnis der Handwerkskunst, da die Kleider von Falkners Frau Ute genäht wurden.
Die Schottener Wintermetzger sind berühmt für ihre Wurstproduktion, die auch über die Region hinaus geschätzt wurde. Ihre Wurst erhielt 1873 auf der Weltausstellung in Wien eine Verdienstmedaille. Diese reiche gastronomische Tradition wird in der künftigen Ausstellung ebenfalls beleuchtet. Zudem wird eine kleine Bühne installiert, die es ermöglichen soll, Aufführungen und Theaterspiele, insbesondere für Kinder, anzubieten. Ein Nebenraum im Museum zeigt zudem eine historische Küche mit einem typischen Holzofen, um das frühere Leben im Vogelsberg zu veranschaulichen.
Touristische Highlights in Schotten
Schotten selbst hat mit seinen sanierte Fachwerkhäusern, Restaurants, Cafés und den kleinen Gassen viel zu bieten. Die Altstadt, die im Zeitraum vom 14. bis 18. Jahrhundert entstand, lädt zu einem historischen Stadtrundgang ein. Dieser Rundgang umfasst 29 Stationen, die tiefere Einblicke in die Geschichte der Stadt und ihrer Fachwerkhäuser geben. Eine informative Broschüre, die sowohl Stadtplan als auch Übersichtskarten der Stadtteile mit touristischen Highlights enthält, ist in der Tourist-Information erhältlich oder als PDF downloadbar. Tourist-Schotten erzählt von öffentlichen Stadtführungen, die am 13. und 27. Oktober stattfinden werden.
Die Führungen kosten für Erwachsene 6,00 €, für Kinder 3,00 € und Familien 15,00 €. Treffpunkt für die Stadtführungen ist die Tourist-Information/Vulkaneum Schotten. Die Möglichkeiten zur Eigen-Erkundung der Altstadt werden mit der Empfehlung des historischen Stadtrundgangs ergänzt, der allen Interessierten eine spannende und lehrreiche Erfahrung bieten soll.
Das Vogelsberger Heimatmuseum hat mittwochs und sonntags von 14:30 Uhr bis 17:30 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos, Spenden werden jedoch gerne entgegengenommen.