Die Bargeldversorgung in Deutschland steht vor einem Wandel, der insbesondere den Werra-Meißner-Kreis betrifft. Laut HNA wird der Zugang zu Bargeld zunehmend vom Einzelhandel übernommen. Während die Anzahl der Geldautomaten im Land kontinuierlich sinkt, übernahmen Supermärkte und andere Einzelhändler, die Cashback-Systeme anbieten, eine zentrale Rolle bei der Bargeldversorgung.
Aktuell zählt Deutschland etwa 51.000 Geldautomaten, was einen markanten Rückgang im Vergleich zu über 59.000 im Jahr 2018 darstellt. Im Werra-Meißner-Kreis sind nur noch rund zwei Dutzend Geldautomaten vorhanden. Die Sparkasse Werra-Meißner hat mit elf Standorten die meisten Automaten, gefolgt von der VR-Bank Mitte mit sechs SB-Automaten. Banken wie die Deutsche Bank und die Postbank haben im Kreis keinen einzigen Geldautomaten.
Cashback als Alternative
Mehrere Einzelhändler, darunter Aldi, Edeka, Lidl und Rewe, bieten die Möglichkeit, Bargeld an der Kasse abzuheben. Dieses Cashback-System erlaubt es, den gewünschten Betrag beim Einkauf mitzubezahlen. Käufer müssen dabei meist einen bestimmten Mindestbetrag erreichen, um Bargeld abheben zu können. Die Gebühren für die Bargeldausgabe werden oft vom Händler getragen und liegen zwischen 0,1 und 0,2 Prozent des ausgezahlten Betrags.
Obwohl der Zugang zu Bargeld in Deutschland weitgehend gesichert ist, gibt es regionale Unterschiede. Die Mehrheit der Bevölkerung kann innerhalb von fünf Kilometern einen Geldautomaten oder Bankschalter erreichen. Laut Bundesbank wohnen 95,3 % der Menschen maximal fünf Kilometer von einem Bargeldabhebeort entfernt.
Zusätzlich zeigt die Analyse, dass die durchschnittliche Entfernung zu einem Geldautomaten bei etwa 1,4 Kilometern liegt; die Hin- und Rückfahrt zum nächsten Abhebeort dauert im Schnitt sechs Minuten. In urbanen Gebieten ist die Situation günstiger, da die meisten Einwohner weniger als einen Kilometer zur nächsten Abhebequelle zurücklegen müssen.
Eine sich verändernde Landschaft
Der Zugang zu Bargeld wird durch die Schließung von Bankfilialen und den Rückgang der Geldautomaten erschwert. Es wird berichtet, dass 57,7 % der Bevölkerung höchsten einen Kilometer zu einem Bankschalter oder Geldautomaten zurücklegen muss. Dennoch hat der Anteil der Bürger, die den Zugang zu Geldautomaten als schwierig empfinden, sich von 6 % im Jahr 2021 auf 15 % im Jahr 2023 erhöht.
Die Banken haben vor allem in den Jahren 2023 und 2024 standortschließungen vorgenommen, da die Frequenz der Kunden nachgelassen hat. Die Pandemie hat diesen Trend verstärkt und die Abkehr vom Bargeld beschleunigt. Experten warnen, dass dies langfristig zu einer Erschwerung des Zugangs für bestimmte Bevölkerungsgruppen führen könnte.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die Bargeldversorgung in Deutschland zwar noch gesichert ist, jedoch ein deutlicher Wandel in den Zugänglichkeit von Bargeld zu beobachten ist. Die Rolle von Einzelhandelsgeschäften wird dabei immer zentraler, um den Bedarf der Bevölkerung zu decken.