Am 10. Februar 2025 wurde in der Liebfrauenkirche in Nidda die Gründung der neuen Pfarrei St. Christophorus gefeiert. Bischof Dr. Peter Kohlgraf leitete ein historisches Pontifikalamt, das nahezu das gesamte Kirchenschiff füllte. Über 35 Kinder und Jugendliche agierten als Ministranten, während ungefähr 50 Sänger aus verschiedenen Kirchenchören die musikalische Gestaltung übernahmen. In seiner Predigt sprach Bischof Kohlgraf über die Themen Berufung und Glauben und thematisierte den Synodalen Prozess von Papst Franziskus. Dabei appellierte er an die Gemeinden, sich gegenseitig zu unterstützen.
Die Feierlichkeiten begannen mit der Übertragung der Dekrete an den leitenden Pfarrer Karl Heinrich Stein und die örtlichen Gemeindereferenten. Landrat Jan Weckler und Margit Wallisch äußerten ihre Unterstützung für den Pastoralen Weg des Bistums Mainz. Präses Rolf Hartmann hob die Bedeutung der ökumenischen Zusammenarbeit hervor. Im Rahmen des Gottesdienstes wurde zudem darauf hingewiesen, dass die Pfarrgemeinde einen neuen Pfarreirat wählen wird, dessen Kandidierende bis zum 15. Februar 2025 gesucht werden.
Fusion von Kirchengemeinden
Die neue Pfarrei St. Christophorus resultiert aus der Fusion von neun Kirchengemeinden zu sieben. Die Hauptkirche ist die Liebfrauenkirche in Nidda, während das Gemeindebüro in Büdingen seinen Sitz hat. Die Vorbereitungen für diese Fusion wurden seit 2022 in monatlichen Pastoralraumkonferenzen getroffen. Diese Fusion ist ein Teil eines größeren Trends, in dem zahlreiche Kirchengemeinden mit Nachbarkirchen fusionieren müssen, um den Anforderungen eines sich wandelnden Umfeldes gerecht zu werden. Dieses Vorgehen wird häufig durch spezielle Leitfäden unterstützt, die einen klaren Ablaufplan für den Fusionsprozess bereitstellen, was der Kirchgemeinde hilft, diese großen Veränderungen effizient umzusetzen, wie die Webseite zur Kirchenentwicklung erklärt.
Ab dem 1. Januar 2026 wird zudem eine neue katholische Großpfarrei in der Region entstehen. Diese wird den Namen „St. Christophorus Dieburger Land“ tragen und aus den Pfarrgemeinden Dieburg, Münster, Eppertshausen, Babenhausen, Schaafheim, Mosbach und Radheim fusionieren. Der Name fiel in einem basisdemokratischen Prozess und wurde im Dezember 2024 in einem Gottesdienst bekannt gegeben. Die Fusion geht einher mit der Notwendigkeit, ein neues Katechese- und Sozialraum-Konzept sowie einen Wirtschaftsplan zu erstellen. Ein Informationsabend zum Thema „Wie geht Gemeinde, wenn der Pastoralraum Bachgau eine Pfarrei ist?“ soll am 14. Januar 2025 in Münster stattfinden und wird von Janina Adler geleitet.
Die heutige Gründung der Pfarrei St. Christophorus und die bevorstehenden Veränderungen im Pastoralraum Bachgau zeigen deutlich, wie sich kirchliches Leben in der Region kontinuierlich wandelt und an die Bedürfnisse der Gläubigen angepasst wird. Bischof Kohlgraf und die kirchlichen Vertreter setzen sich aktiv dafür ein, dass diese Prozesse begleitet und unterstützt werden.