In der Stadthalle von Friedberg zog die TV-Journalistin Gabriele Krone-Schmalz am 13. März 2025 rund 400 Zuhörer an, um über den Russland-Ukraine-Krieg zu sprechen. Im Rahmen ihrer Ausführungen bezeichnete sie den russischen Präsidenten Wladimir Putin als „Strategen“ und machte die USA sowie die EU für den Überfall Russlands auf die Ukraine verantwortlich. In der Diskussion über den Konflikt stellte sie fest, dass sie vor dem russischen Überfall im Februar 2022 eine Invasion für abwegig hielt und den Truppenaufmarsch als eine Drohkulisse zur Schaffung von Verhandlungsbedingungen ansah. Dabei räumte sie ein, dass die Russen einen „völkerrechtswidrigen Angriff“ gestartet hätten, kritisierte jedoch das bestehende „Feindbild Russland“ im Westen.
Kinder im Hintergrund, Plakate für eine Demo und stehende Ovationen zeugen von einer kontroversen Diskussion. Vor den Zuhörern hingen Plakate für eine geplante Demonstration am 29. März in Wiesbaden, die sich gegen die Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland richtet. Krone-Schmalz behauptete, dass diese Stationierungspläne bereits vor 2022 existiert hätten und nicht in gemeinsamer Entscheidung mit Deutschland getroffen worden seien. Kritische Stimmen werfen ihr vor, als „Putin-Versteherin“ eine „selektive Wahrheitssuche“ zu betreiben, und Wissenschaftler sehen ihre Argumentationen als einen Beitrag zur russischen Propaganda in Deutschland an.
Die Hintergründe des Ukraine-Kriegs
Bereits in einem Vortrag an der Universität Hamburg im Januar 2023, thematisierte Krone-Schmalz den Ukraine-Krieg, der seit 2014 andauert. Sie erinnerte an ein Dekret des ukrainischen Präsidenten Selenskyj zur Rückeroberung der Krim, das ein Jahr vor dem russischen Angriff erlassen wurde. In diesem Kontext wies sie auf die Truppenbewegungen hin, die zwischen 60.000 und 80.000 Soldaten in Südeuropa und im Osten umfassen.
Zusätzlich verdeutlichte sie, dass NATO-Manöver zwischen dem Schwarzen Meer und der Ostsee stattfanden und die Zahl der US-Aufklärungsflüge an der ukrainisch-russischen Grenze gestiegen sei. Im November 2021 hatten die USA und die Ukraine zudem ein Abkommen über strategische Partnerschaft unterzeichnet, das die NATO-Perspektive für die Ukraine und die Rückeroberung der Krim als Ziele benannte. Krone-Schmalz kritisierte die mangelnde Gesprächsbereitschaft der USA mit Russland, besonders was Sicherheitsgarantien anbelangt.
Eine mögliche Eskalation verhindern
Der Russland-Ukraine-Krieg wird oft als militärische Konfrontation wahrgenommen, jedoch bleibt die komplexe Realität oft unberücksichtigt. Friedensforschung betont die Notwendigkeit, auch psychische, strukturelle und kulturelle Dimensionen des Konflikts zu berücksichtigen. Die emotionale Aufladung des Konflikts kann die Sichtweise der Öffentlichkeit trüben und wichtige Aspekte für einen nachhaltigen Frieden in den Hintergrund drängen.
In der aktuellen Situation, in der das Feindbild Russland stark ausgeprägt ist, bleibt der Dialog eine entscheidende Herausforderung. Weiterbildung über friedlichen Umgang und die Identität aller Konfliktparteien ist als Teil der Lösung erforderlich. Laut dem Bericht von Wissenschaft und Frieden ist die Einbindung relevanter Akteure in den Friedensprozess notwendig, um Vertrauen wiederzugewinnen und wahrnehmbaren Nutzen für alle Beteiligten zu schaffen.
Die Zivilgesellschaft sollte sich aktiv in die Konfliktbearbeitung einbringen, um humanitäre Hilfe und psychologische Unterstützung für die Zivilbevölkerung zu gewährleisten. Nur durch konstruktive Verhandlungen, die strittige Punkte klären, kann der Frieden erreicht werden.