Im Wetteraukreis hat sich eine neue Selbsthilfegruppe gegründet, die sich mit einem sensiblen, oft tabuisierten Thema befasst: dem Verlust von Sternenkindern. Die Gruppe, die den Namen „Sternenkinder-Wetterau“ trägt, wurde von Bea ins Leben gerufen. Sie selbst hat ein Sternenkind verloren und stellte fest, dass sie in ihrer Trauerphase keine Unterstützung von der Klinik erhielt, die sie sich gewünscht hätte. Deshalb entschloss sie sich, einen geschützten Raum für betroffene Eltern, Großeltern und werdende Eltern zu schaffen, die mit einer solchen Diagnose umgehen müssen. Laut FNP trifft sich die Gruppe momentan online, was den Teilnehmenden Flexibilität und Anonymität bietet. Bea plant zudem, eine spezielle Gruppe für Väter sowie möglicherweise für Großeltern zu gründen.
Bea hat festgestellt, dass der Prozess der Trauerbewältigung für jeden individuell verläuft und Zeit in Anspruch nehmen kann. Die Selbsthilfegruppe möchte Begleitung von der Diagnose bis zur Geburt bieten. Dies schließt auch die Beantwortung von Fragen der betroffenen Eltern sowie praktische Hilfsangebote ein. Darüber hinaus gibt sie Tipps, wie Freunde und Familie in solch schweren Zeiten Unterstützung bieten können. Diese Tipps sollen anregen, gezielte Fragen zu stellen oder praktische Hilfe anzubieten, um den Betroffenen die Last ein wenig zu erleichtern.
Vernetzung und Unterstützung
Die Initiativen zur Unterstützung von Eltern, die ein Sternenkind verloren haben, sind vielfältig. Im Internet gibt es beispielsweise eine Facebook-Gruppe mit etwa 25.000 Mitgliedern, in der Erfahrungen ausgetauscht werden. Auch ein spezielles Online-Forum namens fehlgeburt.info steht Eltern zur Verfügung. Dieses Forum bietet Unterstützung in Akutsituationen sowie während der Kinderwunschzeit bis zur Geburt eines Regenbogenkindes. Des Weiteren organisieren regionale Vereine Eltern-Cafés und lokale Treffen, um eine Gemeinschaft zu schaffen, in der sich Betroffene austauschen können. Informationen über lokale Angebote können durch eine Google-Suche mit dem Stichwort „Sternenkind(er)“ und dem entsprechenden Ortsnamen oder der Postleitzahl gefunden werden, wie echtemamas.de empfiehlt.
Das Thema Trauerbewältigung zieht sich wie ein roter Faden durch die Gespräche und Aktivitäten der Selbsthilfegruppe. Eltern lernen, dass die Trauer unabhängig von der Schwangerschaftswoche oder dem Zeitpunkt des Verlustes ist. Die Anerkennung des geliebten Kindes bleibt eine essenzielle Unterstützung. Durch individuelle Angebote und Hilfen wird den betroffenen Familien geholfen, einen Platz für das verstorbene Baby innerhalb der Familie zu schaffen. Die Trauer wird nicht nur als Schmerz, sondern auch als Teil des Elternseins anerkannt und in der Gruppe thematisiert. Dies lässt sich auch in den Angeboten des Netzwerkes erkennen, welches sternenkindfamilie.de für betroffene Eltern bereitstellt.