Am 21. Januar 2025 hat die Stadt Wiesbaden einen wichtigen Schritt in der Bestattungskultur unternommen. Auf dem Friedhof in Schierstein wurden 56 Urnengräber in einer kreisförmigen Anordnung um einen Baum angelegt. Die Bürgermeisterin Christiane Hinninger erklärte, dass das Angebot für Baumbestattungen auf den Wiesbadener Friedhöfen erweitert wird, um den wachsenden Bedürfnissen der Bürger Rechnung zu tragen. Diese Art der Bestattung erfreut sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit und ist besonders bei naturverbundenen Menschen gefragt.
Eine Baumbestattung ermöglicht es, die Asche Verstorbener in einer biologisch abbaubaren Urne im Wurzelbereich eines Baumes zu beisetzen. Pro Grabstelle können bis zu zwei Urnen untergebracht werden, und es ist möglich, Grabstätten mit einer Platte zu versehen, die den Namen sowie die Geburts- und Sterbedaten der Verstorbenen enthält. Laut Wiesbaden.de erfolgt die gärtnerische Gestaltung und Pflege dieser Baumgräber im Auftrag der Stadt und ist bereits in der Grabgebühr enthalten. Zudem steht eine zentrale Ablagestelle für Grabschmuck zur Verfügung.
Erweiterung des Angebots
Die Nutzung des Baumgrabes ist zunächst auf 20 Jahre beschränkt, kann jedoch verlängert werden. Interessierte haben die Möglichkeit, Grabstellen bereits zu Lebzeiten zu erwerben. Informationen zu den Baumbestattungen in Wiesbaden sind bei Friedhofswärter Hans Hitzfelder unter der Telefonnummer (0611) 318468 oder per E-Mail an friedhofswesen@wiesbaden.de erhältlich. Baumgräber werden zudem auf anderen Wiesbadener Friedhöfen angeboten, etwa in Auringen, Biebrich und Nordfriedhof.
In Deutschland sind Baumbestattungen mittlerweile nicht mehr nur Förstern vorbehalten. Jeder kann in einem Baumgrab beigesetzt werden, ein Aspekt, der die Attraktivität dieser Bestattungsform erhöht. Insbesondere in Waldstücken oder speziellen Friedhöfen wird diese Art der Bestattung angeboten. Laut Bestattungsvergleich.de sind Anbieter wie FriedWald® und RuheForst® mit insgesamt 130 Standorten in Deutschland führend im Bereich der Baumbestattungen.
Der Trend zu alternativen Bestattungsformen
Der Trend hin zu Baumbestattungen spiegelt das wachsende Interesse an alternativen Bestattungsformen wider. Diese Entwicklung führt dazu, dass Menschen sich von traditionellen Friedhofspflichten befreien möchten. In Ländern wie der Schweiz und den Niederlanden sind die Gesetze hinsichtlich Bestattungsformen liberaler, was den Bürgern dort die Wahl von Methoden wie der Almwiesenbestattung ermöglicht. In Deutschland ist – abgesehen von Baumbestattungen – auch das Konzept von Tree of Life® relevant, bei dem die Asche eines Verstorbenen in einem speziellen Verfahren mit einem Baum gepflanzt wird, was vielen Hinterbliebenen als angenehmer Gedanke gilt, wenn sie der Friedhofszwang hinter sich lassen wollen https://www.bestattungsvergleich.de/ratgeber/bestattungsarten/alternative-bestattungsformen/tree-of-life/.
Insgesamt zeigt sich, dass die Bestattungskultur in Wiesbaden und in Deutschland einem Wandel unterzogen wird. Baumbestattungen stellen eine ansprechende, naturnahe Alternative zu herkömmlichen Bestattungsformen dar, die sowohl ökologische als auch emotionale Aspekte berücksichtigt. Der Wunsch, vollkommen individuell und im Einklang mit der Natur beigesetzt zu werden, könnte auch in Zukunft einen entscheidenden Einfluss auf die Bestattungspraktiken in Deutschland ausüben.