Die Kriminalstatistik für das Jahr 2023 in Hessen zeigt alarmierende und zugleich aufschlussreiche Entwicklungen. Am Donnerstag wird Innenminister Roman Poseck (CDU) in Wiesbaden die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für 2024 vorstellen. Diese Präsentation findet um 9.00 Uhr statt und wird von Landespolizeipräsident Robert Schäfer und LKA-Präsident Andreas Röhrig begleitet. In den vergangenen Jahren hat sich die Kriminalitätslage in Hessen jedoch erheblich verändert.
Die Zahl der registrierten Straftaten stieg im Jahr 2023 um knapp 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf insgesamt etwa 397.500 Fälle. FR.de berichtet von Höchstwerten, insbesondere bei häuslicher Gewalt, sowie einer Zunahme an Angriffen auf Einsatzkräfte und politisch motivierter Kriminalität. Im Detail wurden 397.512 Straftaten polizeilich erfasst, was einem Anstieg um 28.933 Fälle oder etwa 7,8 Prozent entspricht.
Aufklärungsquote bleibt stabil
Die Aufklärungsquote, ein Maß für die Effizienz der Strafverfolgung, lag 2023 bei über 63 Prozent, was dem Niveau des Vorjahres sehr nahekommt (63,2 %). Dabei konnte die Polizei auch gegen strukturell gewachsene Herausforderungen, wie etwa die Zunahme von Straftaten in der häuslichen Gewalt oder politisch motivierten Delikten, ansteuern. Dies zeigt, dass trotz steigender Fallzahlen ein Großteil der Taten aufgeklärt werden kann.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik erfasst alle bekanntgewordenen und polizeilich bearbeiteten Straftaten, einschließlich Verbrechen, Vergehen und deren Versuche. Die Datenerhebung erfolgt, wenn die Polizei einen Fall an die Strafverfolgungsbehörden abgibt, was die Statistik als präzises Werkzeug zur Analyse von Kriminalität in Hessen etabliert.
Demografische Betrachtungen
Die Häufigkeitszahl der registrierten Straftaten pro 100.000 Einwohner ist 2023 massiv auf 6.220 gestiegen, im Vergleich zu 5.855 im Vorjahr. Interessanterweise liegt die Bevölkerungszahl in Hessen, basierend auf Stand vom 31. Dezember 2022, bei ungefähr 6,39 Millionen. So ist es wichtig, die aktuellen Zahlen im Kontext der demographischen Entwicklung zu betrachten. Unter Ausklammerung der Pandemiejahre 2020 bis 2022 liegt das Straftatenaufkommen sogar unter dem Zwanzigjahresschnitt von rund 404.146, was auf einen Trend hinweist, der in beide Richtungen interpretiert werden kann.
Die Präsentation der PKS 2023 wird somit wichtige Zahlen und Analysen liefern, die eine umfassende Diskussion über die Kriminalität in Hessen anstoßen werden. Weitere Informationen dazu finden Sie hier. Die kommenden Entwicklungen in der Strafverfolgung und die Reaktionen der Gesellschaft auf diese Zahlen dürften die Debatte über Sicherheitspolitik und Präventionsmaßnahmen in Hessen prägen.