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Samstag, 8. März 2025

Weststrecke Trier wieder belebt: Neue Züge für Pendler und Schüler!

Reaktivierung der Weststrecke Trier: Neue Bahnverbindungen nach Luxemburg ab März 2025, Ausbau und Haltestellen im Fokus.

Bernhard Brink begeistert am 29. März in Beverungen mit neuem Album!

Konzert von Bernhard Brink am 29.03.2025 in Beverungen. Präsentation seines neuen Albums „Stärker als die Ewigkeit“. Tickets erhältlich.

Stuhlgang: Der Schlüssel zu Gesundheit und Lebensdauer?

Aktuelle Studie zeigt den Zusammenhang zwischen Stuhlganghäufigkeit, Gesundheit und Lebenserwartung. Erfahren Sie die Schlüsselfaktoren.

Ungleiche Sorgearbeit: Der Gender Care Gap betrifft Frauen stark!

Am 8. März 2025 wird weltweit der Internationale Frauentag gefeiert. In Deutschland stehen Frauen vor großen Herausforderungen, insbesondere wenn es darum geht, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Wie Ursula Pöhlig, die Präsidentin des hessischen Landfrauenverbandes, feststellt, ist die Gleichberechtigung in Deutschland oft nur auf dem Papier verwirklicht. Sie hebt hervor, dass die Situation insbesondere nach der Geburt eines Kindes schwierig ist und betont die unzureichende Infrastruktur für die Betreuung von Kindern und Senioren, die die Aufteilung der Care-Arbeit erschwert. Pöhlig warnt, dass die wirtschaftlichen Folgen dieser Ungleichheit erheblich sind, da das Potenzial von Frauen nicht genutzt wird – ein Umstand, der zur Bekämpfung des Fachkräftemangels beitragen könnte.

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Eine gerechtere Verteilung der Care-Arbeit könnte nicht nur die Lebensqualität vieler Frauen verbessern, sondern würde auch wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen. Das BMFSFJ berichtet, dass Frauen im Durchschnitt 44,3 Prozent mehr Zeit als Männer für unbezahlte Sorgearbeit aufwenden, was täglich einen Unterschied von 79 Minuten bedeutet. Aktuelle Zahlen zeigen, dass Frauen wöchentlich knapp 30 Stunden und Männer lediglich etwa 21 Stunden mit unbezahlter Sorgearbeit verbringen. Dieser Gender Care Gap hat sich seit 2012/2013 verringert, doch der bestehende Zeitaufwand für unbezahlte Arbeit bleibt eine ernsthafte Herausforderung für die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen.

Herausforderungen in der Care-Arbeit

Die gesellschaftlichen Erwartungen und strukturellen Rahmenbedingungen verstärken oft die Ungleichheit in der Sorgearbeit. Traditionelle Geschlechterrollen sehen Frauen häufig als primäre Sorgearbeitende vor, während Männer als Hauptverdiener betrachtet werden. Diese Stereotypen beginnen bereits in der Kindheit und prägen langfristig die Lebensentscheidungen. Auch die institutionellen Rahmenbedingungen in Deutschland begünstigen oft diese traditionellen Aufteilungen, beispielsweise durch Ehegattensplitting und beitragsfreie Mitversicherung, was den Druck auf Frauen verringert, eine Erwerbstätigkeit anzunehmen. Pöhlig fordert daher einen Ausbau der Betreuungsangebote sowie eine paritätische Besetzung von Gremien und die Unterstützung in Gewalthilfe und Geburtenhilfe.

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Die ungleiche Verteilung von Care-Arbeit hat gravierende Konsequenzen für die wirtschaftliche Eigenständigkeit und Altersabsicherung von Frauen. Viele Frauen unterbrechen ihre Berufstätigkeit häufig für Betreuung und Pflege und kehren danach oft nur in Teilzeit zurück. Teilzeitjobs bieten in der Regel geringere Löhne und weniger Aufstiegsmöglichkeiten. Dies führt dazu, dass frauenfreundliche und flexible Arbeitsbedingungen gefragt sind, um eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen.

Ein Weg zur Gleichstellung

Die Sichtbarkeit und Anerkennung von unbezahlter Sorgearbeit ist ein weiterer Schlüssel zur Verbesserung der Situation. Diese Arbeit wird oft als selbstverständlich angesehen und nicht ausreichend gewürdigt, was das Gleichgewicht weiter destabilisiert. In Hessen, wo der Landfrauenverband der größte Frauenverband ist, sind die Stimmen der Frauenorganisationen stark, und die Erhöhung des Bewusstseins rund um den Weltfrauentag ist entscheidend, um auf bestehende Ungleichheiten hinzuweisen.

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Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gleichstellung der Geschlechter in Deutschland mehr als nur ein Lippenbekenntnis erfordert. Pöhlig schlägt vor, dass eine kontinuierliche Aufmerksamkeit für Gleichstellungsfragen notwendig ist, um die strukturellen und institutionellen Barrieren zu überwinden, die Frauen daran hindern, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Nur durch gemeinsames Handeln kann die vielbeschworene Gleichberechtigung Realität werden und nicht nur auf dem Papier existieren.

Weitere Informationen, Referenzen & Quellen:

https://www.fr.de/hessen/landfrauenverband-gleichberechtigung-nur-auf-dem-papier-zr-93614790.html
https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/gender-care-gap/indikator-fuer-die-gleichstellung/gender-care-gap-ein-indikator-fuer-die-gleichstellung-137294

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