Rund sechs Wochen vor der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 hat die Deutsche Post einen Test für den Versand von Wahlbriefen organisiert. Diese Initiative wird besonders wichtig, da die Fristen für die Briefwahl aufgrund der vorgezogenen Neuwahlen besonders kurz sind. Der erfolgreiche Test umfasste die automatische Sortierung und Versendung von rosafarbenen Wahlbrief-Dummys, von denen alle 500 verwendeten Exemplare im Briefzentrum Wiesbaden den Probelauf bestanden haben. Isolde Kerker-Godec, Leiterin der Postniederlassung Wiesbaden, stellte klar, dass hierbei keine Fehler gemacht werden dürfen.
Zusätzlich erklärte Abteilungsleiterin Kathrin Alwardt, dass die „Großbriefanlage“ des Unternehmens mehrere tausend Sendungen schnell erkennen und sortieren kann. In großen hessischen Städten wie Wiesbaden, Frankfurt, Offenbach und Kassel ist zudem eine besondere Vorsortierung der Wahlbriefe für verschiedene Briefwahlbezirke geplant, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Gemäß fr.de lag die Briefwahlquote bei der Landtagswahl 2023 und der Europawahl 2024 in Hessen jeweils bei rund 37 Prozent.
Änderungen im Briefversand
Zum 1. Januar 2025 wird es zudem Änderungen im allgemeinen Briefversand geben. Die Deutsche Post bleibt an sechs Tagen in der Woche aktiv und garantiert, dass Standardbriefe in der Regel am übernächsten Werktag zugestellt werden. Einschreiben erreichen die Empfänger in der Regel am Tag nach der Einlieferung. Einige Brief-Zusatzleistungen, wie „Nachnahme national“ und „Einschreiben Eigenhändig“, entfallen jedoch. Es stehen mehr als 39.000 Filialen und Automaten in Deutschland zur Verfügung, die rund um die Uhr Zugriffe auf Postdienstleistungen ermöglichen. deutschepost.de hebt hervor, dass der durchschnittliche Haushalt wöchentlich 4-5 Briefe erhält.
Angesichts des Rückgangs der Briefsendungen von etwa 58 Millionen pro Tag im Jahr 2013 auf etwa 38 Millionen im Jahr 2023 wird die intelligente Steuerung der Briefsortierung aktueller denn je. Das Standardbriefporto bleibt unverändert bei 95 Cent, was immer noch rund 40 Prozent günstiger ist als der europäische Durchschnitt.
Fristen und Wahlverfahren
Die Wahlberechtigten müssen ihre Briefwahlunterlagen schneller beantragen, ausfüllen und zurücksenden, da der Zeitraum aufgrund der bevorstehenden Bundestagswahl verkürzt wurde. Wahlberechtigte können den Antrag zur Briefwahl mündlich oder formlos schriftlich, beispielsweise per E-Mail, bei ihrer Gemeinde stellen. Der Antrag muss die persönlichen Daten wie Familien- und Vornamen, Geburtsdatum und Wohnanschrift enthalten.
Die Wahlbenachrichtigungen sollen bis spätestens Sonntag, den 2. Februar, versendet werden, während die Briefwahlunterlagen bei frühzeitiger Beantragung bis spätestens Montag, den 10. Februar, versendet werden sollten. Der letzte Einwurfdatum für die Wahlbriefe ist Donnerstag, der 20. Februar. Diese müssen bis 18 Uhr am Wahltag bei der Gemeindebehörde vorliegen. Wahlberechtigte haben zudem die Möglichkeit, ihre Wahlbriefe direkt beim Wahlamt abzugeben und können am Wahltag auch im Wahllokal wählen, wenn sie ihren Wahlschein und einen Lichtbildausweis mitbringen. Laut bundestag.de enthält jeder Wahlbrief einen Wahlschein und einen Stimmzettel. Die Briefwahl wurde 1957 eingeführt und 2008 vereinfacht, wobei der Anteil an Briefwahlstimmen in den letzten Jahren signifikant angestiegen ist.