Dr. Patricia Becher, Wiesbadener Wohnungsdezernentin, berichtete über bedeutende Fortschritte im Wohnungsbau während der Stadtverordnetenversammlung. Für das Wohnbauprogramm 2024 sind nun 162 geförderte Wohneinheiten in acht Neubauprojekten eingeplant. Zudem werden 89 Belegrechte erworben, um den dringend benötigten Wohnraum zu schaffen.
Die geförderten Wohnungen entstehen an mehreren Standorten in Wiesbaden. Dazu gehören:
- Waldviertel in Dotzheim: 27 Wohneinheiten
- Kärtner Viertel in Biebrich: 20 Wohneinheiten (dritter und vierter Bauabschnitt) sowie weitere 36 Einheiten in späteren Bauabschnitten
- Hermann-Löns-Straße in Schierstein: 33 Wohneinheiten
- Hunsrückstraße in Nordenstadt: 18 Wohneinheiten
- Lange Seegewann in Delkenheim: 28 Wohneinheiten
Bezahlbare Mieten sichern
Die Belegrechte für 89 Wohneinheiten werden durch die GWW, GeWeGe und die Nassauische Heimstätte im Stadtgebiet erworben. Diese Schritte sind Teil einer umfassenden Strategie zur Verlängerung der Sozialbindung, die bezahlbaren Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen garantieren soll. Die Stadtverordnetenversammlung beschloss auch die Erarbeitung einer städtischen Satzung zur Bekämpfung des Wohnraumleerstands.
Dieser Gesetzentwurf der Landesregierung ermöglicht den Kommunen, gegen spekulativen Leerstand vorzugehen. Dr. Becher betonte die wichtigen Fortschritte im Bereich des neuen und bezahlbaren Wohnraums und kündigte die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit der Stadtpolitik und den Wohnbaugesellschaften an.
Aktuelle Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt
Bezahlbare Wohnungen in Wiesbaden sind derzeit ein knappes Gut. Der aktuelle Mietspiegel zeigt Quadratmeterpreise zwischen 11,40 Euro und 13,70 Euro. Im Gegensatz dazu sollen geförderte Wohnungen maximal 8,50 Euro pro Quadratmeter kosten. Das Wohnungsbauprogramm 2020 zielt darauf ab, die Situation hier nachhaltig zu verbessern.
Diese Bemühungen werden durch den Magistratsbeschluss unter Leitung von Sozialdezernent Christoph Manjura unterstützt, der die Förderung von 167 Neubauwohnungen in verschiedenen Stadtteilen vorantreibt. Zudem ist die GWW, die städtische Wohnungsbaugesellschaft, dabei, 684 neue Wohnungen zu planen, von denen etwa 50 Prozent öffentlich gefördert sind.
Die soziale Wohnraumförderung spielt eine entscheidende Rolle in diesem Kontext. Sie unterstützt Haushalte mit geringen und mittleren Einkommen, die Schwierigkeiten haben, angemessenen Wohnraum zu finden. Insbesondere kinderreiche Haushalte, Alleinerziehende und Menschen mit Behinderung sind häufig von der Wohnungsnot betroffen.
Der Bund stellt erhebliche Finanzhilfen für den sozialen Wohnungsbau bereit. In den Jahren 2022 bis 2028 sind insgesamt 21,65 Milliarden Euro eingeplant, um die Schaffung neuen Wohnraums und die Modernisierung bestehender Gebäude zu fördern. Diese finanziellen Mittel sind entscheidend, um eine breite Basis an bezahlbarem Wohnraum zu schaffen.
Die Herausforderung bleibt jedoch groß. Um verständliche Unterstützung für die sozial geförderten Wohnungen zu erhalten, müssen Vermieter diese an Haushalte mit Wohnberechtigungsschein vermieten. Der WBS wird an berechtigte Haushalte erteilt, solange die Einkommensgrenzen nicht überschritten werden.
In Anbetracht der gesellschaftlichen Herausforderungen im Wohnungsbau ist klar, dass Wiesbaden weiterhin aktiv alle verfügbaren Kanäle nutzen muss, um den Wohnungsbau zu fördern und gleichzeitig der Wohnungsnot entgegenzuwirken. Dieses Engagement ist nicht nur eine Frage der sozialen Verantwortung, sondern auch eine grundsätzliche Notwendigkeit für die Stadtentwicklung.
Für genaue Informationen über diese Entwicklungen können interessierte Leser den Artikel auf wiesbaden.de, wiesbaden-lebt.de und bmwsb.bund.de nachlesen.