Heute, am 11. März 2025, setzt Wiesbaden ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen durch die Installation von sieben orangefarbenen Bänken in der Stadt. Diese Initiative ist Teil der globalen Kampagne „Orange the World“, die sich für die Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt einsetzt. Die Bänke wurden durch Auszubildende der Wiesbadener Jugendwerkstatt gGmbH (WJW) gefertigt und symbolisieren nicht nur den Widerstand gegen Gewalt, sondern sollen auch als Anlaufstellen dienen. Sie sind mit hilfreichen Informationen und Hilfsnummern ausgestattet.
Die offizielle Übergabe der Bänke fand vor dem Rathaus statt, wo Bürgermeisterin Christiane Hinninger die gesellschaftliche Relevanz des Themas betonte. „Es ist wichtig, dass wir gemeinsam ein Zeichen setzen“, erklärte Hinninger. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit auf die leider zunehmenden Fallzahlen von Sexualdelikten, häuslicher Gewalt und digitaler Gewalt zu lenken, wie sie in den Statistiken des Bundeskriminalamts dokumentiert sind.
Geplante Standorte und Erweiterungen
Die Bänke werden an stark frequentierten Orten in Wiesbaden, wie der Wiesbadener Musik- und Kunstschule, der Zulassungsbehörde und dem Gesundheits- und Sozialamt, aufgestellt. Der Zonta-Club Wiesbaden, der sich seit 2018 im Rahmen der Kampagne „Zonta says No“ engagiert, ruft zudem Unternehmen, Sportvereine und Kirchengemeinden zur Unterstützung auf. Ziel ist es, bis zum 25. November dieses Jahres, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, weitere orangefarbene Bänke in der Stadt zu platzieren.
Dieser engagierte Schritt erfolgt im Kontext eines alarmierenden Anstiegs der Gewalt gegen Frauen. Laut einem Bericht des Deutschen Instituts für Menschenrechte aus Dezember 2024 wird die erfolgreiche Umsetzung der Istanbul-Konvention in Deutschland überwacht. Der Bericht dokumentiert, dass während des Berichtszeitraums von 2020 bis 2022 zahlreiche Anstrengungen von Bund und Ländern unternommen wurden, um den menschenrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen, die sich aus der Istanbul-Konvention ergeben.
München setzt ebenfalls ein Zeichen
Parallel zu den Bemühungen in Wiesbaden hat die Stadt München am 8. März 2025, zum Internationalen Frauentag, eine orange Bank am Viktualienmarkt aufgestellt. Diese Initiative ist Teil der Kampagne „Zonta says NO“ und soll das Bewusstsein für Gewalt gegen Frauen in der Öffentlichkeit schärfen. Unterstützt wird die Aktion durch einen QR-Code, der an der Bank angebracht ist und Informationen zum Thema Gewalt gegen Frauen bereitstellt.
Zusätzlich weist die städtische Gleichstellungsstelle auf die nach wie vor unzureichende Gleichstellung der Geschlechter hin. Trotz Fortschritten gibt es nach wie vor bemerkenswerte Unterschiede, wie den Gender Pay Gap von 16 Prozent und den Gender Pension Gap von über 40 Prozent. Die traurige Realität ist, dass 2023 in Deutschland fast täglich Frauen von ihren Ex-Partnern getötet wurden, was zu insgesamt 360 Femiziden führte.
Die Kombination dieser Aktionen in Wiesbaden und München zeigt, dass Städte in Deutschland aktiv gegen Gewalt an Frauen auftreten. „Gemeinsam können wir ein Zeichen setzen und die Aufmerksamkeit auf dieses wichtige Thema lenken“, so die Appelle der Initiatoren. Weitere Informationen zu den Aktivitäten in Wiesbaden finden Interessierte unter zonta-wiesbaden.de.