Die Deutsche Bahn hat am 11. Februar 2025 umfassende Informationen über aktuelle Zugausfälle im Raum Frankfurt (Main) veröffentlicht. Dies geschieht aufgrund eines kurzfristigen Personalausfalls, der insbesondere die S-Bahn-Linien betrifft. Die Einschränkungen treten in der Nacht vom 11. Februar um 22:30 Uhr bis etwa 05:00 Uhr am 12. Februar in Kraft und führen zu signifikanten Beeinträchtigungen im S-Bahn-Verkehr.
Die betroffenen S-Bahn-Linien umfassen:
- S1: Wiesbaden Hbf – Hochheim (Main) – Frankfurt Hbf (tief) – Offenbach (Main) Ost – Rödermark-Ober Roden
- S3: Bad Soden (Taunus) – Frankfurt (Main) West – Frankfurt Hbf (tief) – Frankfurt (Main) Süd
- S4: Kronberg (Taunus) – Frankfurt (Main) West – Frankfurt Hbf (tief) – Frankfurt (Main) Süd
- S5: Friedrichsdorf (Taunus) – Bad Homburg – Oberursel (Taunus) – Frankfurt (Main) West – Frankfurt Hbf (tief) – Frankfurt (Main) Süd
Zusätzlich endet der Zugbetrieb der Linie S1 vorzeitig in Frankfurt-Höchst, während für die Linien S3, S4 und S5 kein Betrieb möglich ist.
Ersatzverkehre und Alternativen
Um die Unannehmlichkeiten für Reisende zu minimieren, wurden Ersatzverkehre organisiert. Die Firma Holiday-Reisen GmbH stellt Busse bereit, die folgende Verbindungen anbieten:
- S3: 5 Busse zwischen Bad Soden (Taunus) – Frankfurt-Rödelheim – Frankfurt (Main) Hbf
- S4: 5 Busse zwischen Kronberg (Taunus) – Frankfurt-Rödelheim – Frankfurt (Main) Hbf
- S5: 6 Busse zwischen Friedrichsdorf (Taunus) – Frankfurt-Rödelheim – Frankfurt (Main) Hbf
Reisende werden gebeten, ihre Fahrten vorher zu planen. Für die S1-Linie stehen die Züge bis ca. 22:30 Uhr zur Verfügung. Alternativ können Reisende ab ca. 23:30 Uhr die Ersatzbusse nutzen. Für die Linien S3, S4 und S5 wird empfohlen, die S6 zwischen Frankfurt (Main) West und Frankfurt Hbf (tief) zu nutzen.
Die Deutsche Bahn weist darauf hin, dass Reisende sich kurz vor Abfahrt über die aktuelle Betriebslage informieren können, beispielsweise durch den DB Navigator oder die Website der Bahn. Die Kundenhotline für Hessen ist unter der Telefonnummer +49 69 244 457 10 erreichbar.
Hintergrund der Problematik
Die Störungen im Bahnverkehr sind nicht das erste Mal ein Thema in Hessen. Bereits am Wochenende vom 26./27. Oktober 2024 gab es ähnliche Vorfälle aufgrund einer kurzfristigen Erkrankung von Stellwerkpersonal, die zu holprigen Verhältnissen im S-Bahn-Verkehr rund um Frankfurt führten. Stellwerke in Frankfurt und Offenbach waren unterbesetzt, was die Zuverlässigkeit der Züge beeinträchtigte. Betroffen waren auch Regionalzüge zwischen Frankfurt und Limburg, bei denen Ausfälle auftraten.
Die Herausforderungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) könnten langfristig ernsthafte Konsequenzen mit sich bringen. Eine Studie der Gewerkschaft Ver.di zeigt, dass bis 2030 fast die Hälfte der Beschäftigten im ÖPNV in Rente gehen oder den Beruf verlassen könnte. Dies betrifft 63.000 Stellen, die bis dahin besetzt werden müssen. Um den angestrebten Zielsetzungen gerecht zu werden, benötigt der Sektor bis 2030 zusätzlich etwa 87.000 Fachkräfte.
Ver.di warnt vor einem möglichen Zusammenbruch des aktuellen ÖPNV-Angebots, wenn keine kurzfristigen Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zur finanziellen Unterstützung von kommunalen Nahverkehrsbetrieben ergriffen werden. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft eine „Mobilitätsgarantie“ und ein deutschlandweites Sozialticket für Menschen mit geringem Einkommen, um die Mobilität aller Bürger sicherzustellen.
Der Druck auf die Deutsche Bahn und andere Verkehrsanbieter wächst somit nicht nur aufgrund kurzfristiger Herausforderungen wie Personalausfällen, sondern auch aufgrund struktureller Probleme im ÖPNV, wie zuletzt auch news.de berichtete. Während die Fahrgäste auf Ersatzverkehre und alternative Routen angewiesen sind, bleibt zu hoffen, dass nachhaltige Lösungen gefunden werden, um die Mobilität in der Region zu sichern.