In einem dramatischen Showdown haben die Wähler des Houston Independent School District (HISD) am Dienstag ein Schul-Anleihepaket in Höhe von 4,4 Milliarden US-Dollar abgelehnt. Dies war nicht nur ein Rückschlag für die Schulbehörde, sondern auch ein klares Zeichen des Unmuts gegen die staatlich eingesetzte Führung unter Superintendent Mike Miles. Laut [The 74](https://option-news.at/bildung-karriere/houston-isd-waehler-lehnen-anleihe-ab-und-ruegen-damit-die-staatlich-ernannte-fuehrung/9172?womort=R%C3%BCgen) stimmten etwa 58 Prozent der Wähler gegen das Anleihepaket, das versprochen hatte, Dutzende von Schulen zu renovieren und die Sicherheitsstandards zu erhöhen. Diese Entscheidung markiert das erste Mal in der Geschichte von Texas, dass eine Anleihe über 1 Milliarde US-Dollar abgelehnt wurde, nachdem zuvor 23 ähnliche Vorschläge angenommen worden waren.
Die Abstimmung fand nur anderthalb Jahre nach einer umstrittenen Übernahme des HISD durch die Texas Education Agency statt, die Miles an die Spitze setzte. Seit seiner Ernennung hat Miles den Bezirk stark umstrukturiert, was viele als ein großes Bildungsexperiment betrachten. Die Anleihe war die erste Gelegenheit für die Gemeinschaft, über die Führung von Miles abzustimmen, und viele Wähler sahen die Abstimmung als Referendum über seine Politik. Kritiker versammelten sich unter dem Slogan „Kein Vertrauen, keine Bindung“ und drückten damit ihren Unmut aus.
Ein Zeichen des Widerstands
Steve McHenry, ein 76-jähriger Wähler, der in einem Wahllokal im Stadtteil Frenchtown seine Stimme abgab, erklärte, dass er gegen das Anleihepaket gestimmt habe, weil er mit der Bezirksleitung unzufrieden sei. „Ich mag den Superintendent nicht und ich mag das State Running (HISD) nicht“, sagte er. Diese Meinung spiegelt die Ansichten vieler Wähler wider, die sich über die jahrelange Vernachlässigung der Schulgebäude und die ausstehenden Wartungsarbeiten beschwerten. HISD hat in den letzten 12 Jahren keine Anleihen mehr genehmigt, was zu einem Rückstand von etwa 10 Milliarden US-Dollar an notwendigen Reparaturen geführt hat.
Die Ablehnung des Anleihepakets hat nun direkte Konsequenzen für den Bezirk. Die Verwaltung muss einen Teil der notwendigen Wartungskosten aus dem allgemeinen Fonds decken, was bedeutet, dass weniger Geld für andere wichtige Ausgaben, wie etwa Gehälter, zur Verfügung steht. Miles äußerte seine Frustration über das Ergebnis und betonte, dass die Schüler die Hauptlast dieser Entscheidung tragen würden. „In diesem Fall übertrifft die Politik der Erwachsenen die Bedürfnisse unserer Kinder“, erklärte er.
Die Reaktionen der Gemeinschaft
Die Reaktionen auf die Abstimmung waren gemischt. Jackie Anderson, Präsidentin der Houston Federation of Teachers, feierte die Ergebnisse als Zeichen des Widerstands gegen die HISD-Führung und forderte eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Bedenken der Gemeinschaft. „Wir hoffen, dass dies ein klares Signal an sie sendet, dass wir nicht weggehen“, sagte sie. Gleichzeitig äußerten sich auch Unterstützer des Anleihepakets enttäuscht über das Ergebnis. Cary Wright, CEO von Good Reason Houston, bezeichnete die Ablehnung als „zutiefst enttäuschend“ und betonte, dass die Schüler eine bessere Infrastruktur verdienen.
Die HISD hält normalerweise alle zwei Jahre Anleihen ab, was bedeutet, dass der Bezirk möglicherweise mindestens zwei Jahre warten muss, bevor eine neue Abstimmung stattfinden kann. Sollte die staatliche Führung beschließen, die Kontrolle an eine lokal gewählte Schulbehörde zurückzugeben, könnte sich dieser Zeitraum sogar bis zu den Wahlen im Jahr 2028 verlängern, wie [The 74](https://option-news.at/bildung-karriere/houston-isd-waehler-lehnen-anleihe-ab-und-ruegen-damit-die-staatlich-ernannte-fuehrung/9172?womort=R%C3%BCgen) berichtet. Die Zukunft der Schulen im Houstoner Bezirk bleibt somit ungewiss, während die Debatte über die Führung und die notwendigen Investitionen in die Bildung weitergeht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ablehnung des Anleihepakets nicht nur eine Entscheidung über Geldmittel war, sondern auch ein starkes politisches Signal an die Führung des HISD. Die Wähler haben klar gemacht, dass sie mit der aktuellen Situation unzufrieden sind und Veränderungen fordern. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie die Schulbehörde auf diese deutliche Botschaft reagiert.