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„In Ungarn Medizin studieren: Moritz Krauß erfüllt seinen Traum“

Dank der Initiative "Ärzte für die Westpfalz" hat Moritz Krauß aus Lautersheim im Donnersbergkreis vor einem Jahr die Möglichkeit erhalten, mit einem durchschnittlichen Abi in Ungarn Medizin zu studieren, um nach seiner Ausbildung dazu beizutragen, den Ärztemangel in der Westpfalz zu bekämpfen.

Die Initiative „Ärzte für die Westpfalz“ zeigt Wirkung und eröffnet jungen Talenten neue Perspektiven im Medizinstudium. Diese Maßnahme zielt darauf ab, den steigenden Ärztemangel insbesondere in der Westpfalz zu bekämpfen. Moritz Krauß, ein 21-jähriger Stipendiat aus Lautersheim im Donnersbergkreis, ist ein Beispiel für den Erfolg dieser Initiative.

Ein Traum wird wahr

Moritz Krauß hat trotz eines Abiturs mit einem Durchschnitt von 3,3 in Deutschland keinen Studienplatz erhalten. Stattdessen lebt er nun in Pécs, Ungarn, wo er seine medizinische Ausbildung absolviert. Sein Ziel ist klar: Arzt werden und Menschen retten. Dieses Ziel verfolgt er seit seinem Freiwilligen Sozialen Jahr als Rettungssanitäter, wo er bereits erste Einblicke in den medizinischen Alltag gewinnen konnte. Er beschreibt seine Entscheidung, Medizin zu studieren: „Ich wollte mehr bewegen.“

Der Einfluss der Initiative auf die Region

Dank des Stipendiums der Initiative erhält Moritz Krauß finanzielle Unterstützung, während er in Pécs studiert. Die Kosten für seine Ausbildung belaufen sich auf 7.500 Euro pro Semester. Die Förderungen sind jedoch an die Bedingung geknüpft, dass die Absolventen nach ihrem Studium drei Jahre in der Westpfalz arbeiten. Damit soll dem Ärztemangel entgegengewirkt werden, der laut Experten nicht nur Hausärzte betrifft.

Herausforderungen in der neuen Umgebung

Obwohl Moritz Krauß mittlerweile gut in Pécs integriert ist, beschreibt er die Anfangszeit als herausfordernd. „Es war schwierig, von zu Hause wegzugehen,“ gesteht er. Er musste sich nicht nur an das neue Studienumfeld gewöhnen, sondern auch an die ungarische Sprache und Kultur. Dennoch hat er die Hürden überwunden und fühlt sich in der Region wohl. Regelmäßige Besuche bei Familie und Freunden in der Westpfalz helfen ihm, die Verbindung zu seiner Heimat aufrechtzuerhalten.

Die Notwendigkeit eines neuen Ansatzes

Assistenzärztin Laura Shenavai, die ebenfalls in Pécs studiert hat, bekräftigt die Bedeutung der Initiative. „Die Motivation entscheidet über den Erfolg,“ sagt sie, und hebt hervor, dass auch Studierende mit durchschnittlichem Abitur hervorragende Ärzte werden können. Viele Chefärzte im Westpfalz-Klinikum unterstützen diese Sichtweise und sehen in der Zusammenarbeit mit der Universität Pécs eine Chance für die Zukunft der medizinischen Versorgung in der Region. Professor Burghard Schumacher, der regelmäßig in Pécs geprüft und ausgebildet hat, teilt diese Meinung und betont das hohe Niveau der Ausbildung.

Ein Ausblick auf die Zukunft

Für Moritz Krauß steht fest, dass er nach seinem Studium in seine Heimat zurückkehren möchte. In fünf Jahren sieht er sich bereits als Assistenzarzt im Westpfalz-Klinikum arbeiten. Ob er sich auf Kardiologie, Anästhesie oder Unfallchirurgie spezialisieren wird, ist noch offen. „Für diese Entscheidung hab ich ja noch zehn Semester Zeit,“ merkt er mit einem Lächeln an. Seine Entschlossenheit und die Unterstützung durch die Initiative könnten dazu beitragen, den Ärztemangel in der Region langfristig zu bekämpfen.

NAG

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