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Insolvenz des Wiener Immobilieninvestors Imfarr: Gläubiger in Alarmbereitschaft

Die Imfarr Beteiligungs GmbH, ein bedeutender Wiener Immobilieninvestor, ist am Dienstag am Handelsgericht Wien insolvent erklärt worden, mit Verbindlichkeiten von 604 Millionen Euro, was erhebliche Auswirkungen auf rund 110 Gläubiger und 18 Beschäftigte hat und die Störungen auf dem Immobilienmarkt in Deutschland und Österreich verstärkt.

Die aktuelle Insolvenz des Wiener Immobilieninvestors Imfarr Beteiligungs GmbH hat weitreichende Auswirkungen auf die Branche und die daran beteiligten Personen. Die Firma, die in den letzten Jahren durch große Immobilienkäufe in Deutschland und Österreich auf sich aufmerksam machte, sieht sich nun einer durchgreifenden Umstrukturierung gegenüber.

Wesentliche Aspekte der Insolvenz

Am Handelsgericht Wien wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet, was bedeutet, dass ein externer Insolvenzverwalter die Kontrolle über das Unternehmen übernimmt. Rechtsanwalt Stephan Riel, bekannt für seine Erfahrungen mit insolventen Unternehmen wie dem Baukonzern Alpine, wurde als solcher bestimmt. Der Schuldenstand von Imfarr liegt bei satten 604 Millionen Euro, was auf die unvermeidbaren Schwierigkeiten im Immobiliensektor hinweist.

Details zu den Verbindlichkeiten

Die Zusammensetzung der Gläubigerverbindlichkeiten ist bemerkenswert: Unbesicherte Bankverbindlichkeiten machen 27 Millionen Euro aus, während 219 Millionen Euro andere unbesicherte Verbindlichkeiten darstellen. Selten angegebene Eventualverbindlichkeiten belaufen sich auf 332 Millionen Euro, und zusätzlich wird eine Anleiheverbindlichkeit von 26 Millionen Euro verzeichnet. Die Gläubiger haben bis zum 29. August Zeit, ihre Forderungen anzumelden. Im Rahmen eines möglichen Sanierungsplans wird den Gläubigern eine Rückzahlung von 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren angeboten, finanziert durch die geordnete Verwertung des Immobilienportfolios.

Geschichte und Entwicklung von Imfarr

Die Imfarr Beteiligungs GmbH wurde 2007 gegründet und hat seitdem in bedeutende Projekte wie den Silberturm in Frankfurt und die Highlight Towers in München investiert. Diese strategischen Käufe sowie die kürzliche Abgabe von Anteile an große Investoren reflektieren den Bestreben, im hart umkämpften Markt der Gewerbeimmobilien präsent zu bleiben. Allerdings brachte sich das Unternehmen aufgrund geopolitischer Unsicherheiten und einer veränderten Zinspolitik in die gegenwärtige Lage, was zu einem Stillstand vieler Projekte führte.

Ein Einblick in die Geschäftsführung

Das Unternehmen wird von Nemat Farrokhnia und Ernst Gassner geleitet, während Nematollah Farrokhnia, ein erfahrener Manager mit über 30 Jahren Führungserfahrung, ebenfalls im Hintergrund eine Rolle spielte. Über 44 Gesellschaften ist die Beteiligung von Imfarr sicher dokumentiert, was die Verstrickungen und Komplexität des Unternehmens verdeutlicht.

Auswirkungen auf die Gemeinschaft

Diese Insolvenz hat nicht nur Folgen für die Investoren und Gläubiger, sondern auch für die 18 Mitarbeiter und die umliegenden Gemeinschaften. Die anstehenden Sanierungspläne und die eventuelle Verwertung der Immobilien könnten fortschreitende Veränderungen in der Umgebung beeinflussen. Der Rückgang der Nachfrage nach Büroimmobilien und die Finanzierungsprobleme im Bauwesen verdeutlichen die drängenden Herausforderungen, mit denen der Markt konfrontiert ist.

Die aktuellen Ereignisse bei Imfarr sind mehr als nur eine Unternehmensinsolvenz; sie spiegeln die Schwierigkeiten eines gesamten Sektors wider, der mit unvorhergesehenen Risiken und Herausforderungen kämpft. Die notwendigen Maßnahmen zur Sanierung könnten sowohl für das Unternehmen als auch für die betreffen Gemeinschaften von erheblichem Interesse sein.

NAG

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