Frankfurt am Main (ots)
Die Karg-Stiftung hat die 3. Runde des William-Stern-Programms für talentierte junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gestartet. In diesem Jahr stehen bedeutende gesellschaftliche Themen wie Begabungsgerechtigkeit, Digitalisierung und frühe Bildung im Fokus. Besonders Metaanalysen und systematische Reviews sind eingeladen, eine evidenzbasierte Grundlage zu schaffen, um neue Impulse in der Begabtenförderung zu setzen. Dr. Ingmar Ahl, Vorstand Zweckerfüllung der Stiftung, erklärte: „Deutschland hat nach wie vor eines der undurchlässigsten Bildungssysteme weltweit. Hochbegabung bleibt oft unentdeckt, besonders bei Kindern aus benachteiligten Verhältnissen.“ Diese Initiative soll helfen, die Erkennung und Förderung von Begabungen zu verbessern und so zu einem gerechteren Bildungssystem beizutragen, wie auch auf der [Webseite der Karg-Stiftung](https://www.karg-stiftung.de/aktivitaeten/karg-wissenschaft/william-stern-programm/) dargelegt wird.
Pro Jahr wählt die Stiftung ein bis zwei Projekte aus, die gefördert werden. Interessierte können sich bis zum 15. Januar 2025 bewerben. Das Programm richtet sich auch an Doktoranden, die sich federführend an der angewandten Begabungsforschung beteiligen möchten.
Forschungsschwerpunkte: Auf die Zukunft ausgerichtet
Die Schwerpunkte der diesjährigen Ausschreibung decken entscheidende Aspekte der Bildung ab: von der Familienforschung über psychische Gesundheit bis hin zur Digitalisierung in Schulen. Diese Themen sind nicht nur aktuell, sondern auch entscheidend für die Entwicklung eines gelungenen Bildungssystems. So berichtet die Karg-Stiftung, dass in den ersten beiden Projekten des William-Stern-Programms digitale Tools für die Schulpraxis entwickelt werden. Diese sollen wertvolle Erkenntnisse darüber liefern, wie digitale Angebote die Diagnostik und Unterstützung hochbegabter Schüler verbessern können.
Eine der fundierten Forschungsarbeiten mit dem Titel „Sprachlernbegabung als Schlüsselfrage im Kindes- und Jugendalter“ zielt darauf ab, eine zuverlässige Methode zur Erfassung der Sprachlernbegabung in Deutschland zu entwickeln. Ein weiteres Projekt, „DigiLIFE“, untersucht, wie ein digitales Lerntagebuch mit individuellem Feedback die Unterstützung für hochbegabte Lernende verbessern kann.
Wer kann teilnehmen und wie läuft die Bewerbung ab?
Das William-Stern-Programm ist explizit darauf ausgerichtet, junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit Hochbegabung beschäftigen möchten, zu unterstützen. Für die Antragstellung müssen sich Interessierte nicht nur auf die speziellen Themenbereiche konzentrieren, sondern können auch ihre eigenen Forschungsideen einbringen. Die Karg-Stiftung stellt sicher, dass die benötigten Mittel direkt an die institutionelle Basis der Geförderten vergeben werden, was bedeutet, dass sowohl Gehälter der geförderten Personen als auch Kosten für Hilfskräfte oder Publikationen abgedeckt werden können.
Die Karg-Stiftung möchte mit dieser Initiative nicht nur die ausgezeichnete Forschung im Bereich der Begabungsforschung anregen, sondern auch die Sichtbarkeit und das Verständnis für das Thema Hochbegabung in Deutschland erhöhen, um eine qualitativ hochwertige Bildung zu sichern, die allen Kindern zugutekommt.
Die Karg-Stiftung hat auch zwei digitale Plattformen ins Leben gerufen – das Karg-Stiftungsportal und das Fachportal Hochbegabung – um umfassende Informationen zu bieten und Fachkräfte in der Begabtenförderung zu unterstützen. Diese Webangebote sind eine wertvolle Ressource für alle, die in der Bildung tätig sind und sich mit der Förderung hochbegabter Kinder auseinandersetzen möchten.
Jetzt heißt es Handeln: Interessierte Forscher haben die Möglichkeit, ihre innovativen Ideen für das Bildungssystem einzubringen und sich für die 3. Runde des William-Stern-Programms zu bewerben. Wer wertvolle Beiträge zur Schärfung des Bewusstseins für Hochbegabung leisten möchte, sollte sich diese Chance nicht entgehen lassen!