Eine anonyme Frau hat ihre Zivilklage gegen die US-Rapper Sean «Diddy» Combs und Jay-Z zurückgezogen. Der Anwalt der Klägerin, Tony Buzbee, legte die Klage am Freitag in New York nieder, ohne einen speziellen Grund anzugeben. Diese rechtlichen Schritte hatten in den letzten Monaten für Aufsehen gesorgt, da die Klägerin erstmals im Oktober 2022 behauptete, als 13-Jährige auf einer Party im Jahr 2000 unter Drogen gesetzt und von Combs vergewaltigt worden zu sein. Ihre Klage wurde im Dezember 2022 erneuert und um Jay-Z, bürgerlich Shawn Carter, als weiteren Beschuldigten erweitert, was die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Anschuldigungen erhöhte.
Jay-Z bezeichnete den Rückzug der Klage als Sieg und wehrte sich gegen die Vorwürfe, die für seine Familie traumatisch gewesen seien. Er nannte die Anschuldigungen „unbegründet“ und „erfunden“. Das rechtliche Team von Combs unterstützte diese Meinung und bezeichnete die Klage als auf Lügen basierend. Die Anwälte betonten, dass Combs niemals sexuelle Gewalt ausgeübt habe. Tony Buzbee vertritt insgesamt 120 Personen, die auch gegen Combs Vorwürfe erhoben haben und hat in der Vergangenheit zahlreiche Zivilklagen wegen sexueller Übergriffe eingereicht.
Aktuelle rechtliche Lage von Sean Combs
Sean Combs befindet sich seit September 2023 in Untersuchungshaft. Ihm werden schwere Vorwürfe gemacht, die unter anderem Sexhandel und organisierte Kriminalität umfassen. Diese Anklagen stammen von der Staatsanwaltschaft in New York, und Combs hat auf nicht schuldig plädiert. Der Beginn des Prozesses ist vorläufig auf Mai 2024 angesetzt. Diese Entwicklung wirft Fragen über die Zukunft des Musikproduzenten und seine geschäftlichen Aktivitäten auf, die stark von seiner öffentlichen Wahrnehmung abhängen.
Der Rückzug der Klage gegen Combs und Jay-Z markiert einen weiteren Wendepunkt in einem komplizierten rechtlichen Drama, das inmitten von Vorwürfen sexueller Gewalt und den Herausforderungen des Justizsystems in den USA stattfindet. Die große Zahl an Klienten, die von Buzbee vertreten werden, zeigt, dass die Diskussion über sexuelle Übergriffe in den letzten Jahren an Dringlichkeit gewonnen hat. Insbesondere die Anschuldigungen gegen prominente Persönlichkeiten haben die Öffentlichkeit und die Medien gleichermaßen erschüttert und zunehmend für ein Bewusstsein für diese Probleme gesorgt.