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Kriegsschrott im Visier: Illegale Schatzsuche und ihre Gefahren

In La Gleize, Belgien, lockt der illegale Handel mit Kriegsschrott, insbesondere Munition, Schatzsucher, die im Schutz der Dunkelheit mit Magnetangeln und Schlauchbooten aktiv sind, während die Kampfmittelbeseitiger von Sachsen gefährliche Altlasten aus Gewässern bergen und auf die anhaltende Gefährdung durch ungelöste Munitionsreste hinweisen.

Die Gefahren des Magnetfischens: Ein Blick auf illegale Schatzsucher in Deutschland

In Deutschland erfreut sich das Magnetfischen wachsender Beliebtheit. Doch hinter dieser Freizeitbeschäftigung lauern gefährliche Risiken, insbesondere in Regionen, die von militärischen Konflikten in der Vergangenheit geprägt sind. Kriegsrelikte, insbesondere Munition, sind ein ernstes Problem, das immer wieder die Aufmerksamkeit von Fachleuten auf sich zieht.

Thomas Zowalla und der Kampfmittelbeseitigungsdienst

Thomas Zowalla, ein Experte des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Sachsen, ist mit den Herausforderungen und Gefahren, die das Magnetfischen mit sich bringt, bestens vertraut. „Die illegale Sucherszene ist ein ernstes Problem. Die sogenannten Sondler gehen ohne jegliche Genehmigung auf die Suche nach Munition“, erklärt Zowalla. Diese Schatzsucher sind oft ahnungslos über die Risiken, die sie eingehen, indem sie mit potenziell gefährlichen Artefakten hantieren.

Kriegsrelikte und ihre Verwendung auf dem Schwarzmarkt

Ein Großteil der geborgenen Munition und Kriegsdevotionalien landet auf dem Schwarzmarkt. Insbesondere im belgischen Dorf La Gleize findet jährlich eine der bekanntesten Militaria-Börsen Europas statt, wo Sammler aus der ganzen Welt zusammenkommen. Hier sind durchschossene Helme, Uniformen und sogar Militärfahrzeuge zu finden. Die undurchsichtigen Geschäfte werden vor allem im Internet abgewickelt. „Man geht in spezielle Facebook-Gruppen, findet Munition, die direkt aus der Erde oder dem Wasser geholt wurde, und zwei Stunden später steht sie zum Verkauf“, berichtet ein Insider.

Die Dimension des Problems in den Gewässern

Fachleute schätzen, dass es noch Generationen dauern wird, bis alle Gewässer von Kriegsrelikten geräumt sind. Allein im Jahr 2023 wurden in Brandenburg etwa 570 Tonnen Munitionsaltlasten geborgen, während Sachsen und Sachsen-Anhalt 150 bzw. 176 Tonnen entdeckten. Diese Zahlen verdeutlichen die Tragweite der Problematik und die Notwendigkeit professioneller Entminungsmaßnahmen.

Das Bewusstsein für Risiken schärfen

Experten wie Zowalla fordern ein höheres Bewusstsein für die Gefahren des Magnetfischens und der illegalen Suche nach Kriegsrelikten. „Die meisten Menschen wissen nicht, mit welchen Risiken sie es zu tun haben. Alte, scharfe Munition kann hochgefährlich sein. Daher sollten diese Aktivitäten besser reguliert werden“, so Zowalla. Die Sicherheit der Menschen sollte oberste Priorität haben, während gleichzeitig das Erbe und die Geschichte der Vergangenheit respektiert werden.

Fazit

Das Magnetfischen hat sich zu einem beliebten Hobby entwickelt, doch die damit verbundenen Gefahren sind nicht zu unterschätzen. In Anbetracht der historischen Militarisierung vieler deutscher Gewässer ist es unerlässlich, Aufklärung und Bewusstsein zu fördern, um zukünftige Risiken zu minimieren. Spielerisch, aber informativ, müssen die Menschen über die möglichen Gefahren und rechtlichen Rahmenbedingungen aufgeklärt werden, um ein sicheres und verantwortungsvolles Sammeln von Kriegsrelikten zu gewährleisten.

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