Künstler unter Druck: Schlink vergleicht USA mit der Gleichschaltung 1933

Daniel Kehlmann und Bernhard Schlink äußern 2025 Bedenken zur kulturellen Entwicklung in den USA im Vergleich zur Geschichte Deutschlands.
Daniel Kehlmann und Bernhard Schlink äußern 2025 Bedenken zur kulturellen Entwicklung in den USA im Vergleich zur Geschichte Deutschlands. (Symbolbild/ANA)

Washington, USA - In den letzten Tagen haben prominente Persönlichkeiten wie der Schriftsteller Daniel Kehlmann und der Autor Bernhard Schlink besorgte Stimmen zur aktuellen Lage der Kultur in den USA erhoben. Deutschlandfunk berichtet, dass Kehlmann auf drastische Kürzungen von Regierungsmitteln für Einrichtungen wie *Voice of America* und für Theateraufführungen hinweist. Diese wirtschaftlichen Einschnitte stellen nicht nur eine Bedrohung für die Kunst dar, sondern bringen auch Künstler in eine schwierige Lage, da sie sich Sorgen machen müssen, wie ihre Äußerungen von der aktuellen politischen Führung interpretiert werden könnten.

Schlink, der um die Einschränkungen der Meinungsfreiheit besorgt ist, vergleicht die Situation mit der Gleichschaltung in Deutschland im Jahr 1933. Seiner Meinung nach haben staatliche Nötigung und gesellschaftlicher Gehorsam in den USA besorgniserregende Ausmaße angenommen. Er äußerte zudem erhebliche Zweifel an der Fairness zukünftiger Wahlen und kritisierte, dass Donald Trump Institutionen, die die demokratische Ordnung sichern, schwächt oder gar zerschlägt. Die Universitäten und großen Kanzleien seien gezwungen, sich Trumps Linie anzupassen, um nicht die rote Karte zu bekommen und Fördermittel zu verlieren.

Ein Blick auf die politische Struktur der USA

Doch wie funktioniert die Politik in den Vereinigten Staaten eigentlich? ZDF erklärt, dass das Weiße Haus der Amtssitz des US-Präsidenten ist, der zusammen mit dem Kongress und dem Obersten Gerichtshof die staatliche Gewalt kontrolliert. Der Kongress setzt sich aus dem Repräsentantenhaus und dem Senat zusammen und sorgt dafür, dass die Macht des Präsidenten nicht übermäßig konzentriert wird.

Die nächster Präsidentschaftswahl steht am 5. November 2024 an, während Joe Biden bis zum 20. Januar 2025 im Amt bleibt. Die Amtszeit eines Präsidenten beträgt vier Jahre, eine Wiederwahl ist jedoch möglich. Ein bemerkenswerter Aspekt der amerikanischen Politik ist, dass der Kongress Gesetze entscheidet und somit direkten Einfluss auf die Ausgaben der Regierung hat, was gerade in Krisenzeiten von entscheidender Bedeutung ist.

Die Rolle von Kontrolle und Transparenz

In Deutschland hingegen ist der Bundestag dafür verantwortlich, Gesetze zu erlassen und die Bundesregierung zu kontrollieren. Bundestag erläutert, dass die Abgeordneten über die Ausgaben der Regierung informiert sein müssen, da es sich um Steuergelder handelt. Während der Fragestunde haben die Abgeordneten die Möglichkeit, Fragen an die Minister zu stellen, die verpflichtet sind, Antworten zu geben – ein grundlegendes Element der politischen Transparenz.

Die Entwicklungen in den USA werfen ein Licht auf die Notwendigkeit von Kontrolle und Transparenz für die Aufrechterhaltung einer demokratischen Gesellschaft. In einem Klima, in dem staatliche Einrichtungen unter Druck geraten, bleibt zu hoffen, dass die Stimme der Kunst und Kultur nicht verstummt und die Demokratie ihre Wurzeln behält. Es bleibt abzuwarten, welche Richtung die US-Politik nach den bevorstehenden Wahlen einschlagen wird und wie sich die kulturelle Landschaft entwickeln wird.

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Ort Washington, USA
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