Im Kloster Ensdorf wird derzeit eine bemerkenswerte Ausstellung präsentiert, die die 75 Jahre des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland feiert. Der Künstler Siegfried Link hat unter dem Titel „Denk ich an Deutschland – eine künstlerische Reise durch 75 Jahre Bundesrepublik Deutschland“ eine eindrucksvolle Sammlung von Malereien, Collagen und Objekten zusammengestellt, die sowohl die Errungenschaften der Demokratie als auch die Herausforderungen der Gegenwart thematisiert. Wie Onetz berichtete, wurde die Eröffnung der Ausstellung von einer musikalischen Darbietung der Musiker Georg Roidl, Friedrich Brandl und Jürgen Zach begleitet, die mit ihren Liedern und Gedichten die Bedeutung der Freiheit unterstrichen.
Die Vernissage fand im Beisein von Bürgermeister Hans Ram statt, der die Anwesenden daran erinnerte, wie wertvoll das Grundgesetz ist. „Es ist für die meisten Menschen in unserer Gemeinde und unserem Land eine Lebensversicherung“, sagte er und forderte dazu auf, das Grundgesetz gegen jegliche Angriffe zu verteidigen. Link selbst erklärte, dass seine Werke ein Plädoyer für die Demokratie darstellen und gleichzeitig eine kritische Auseinandersetzung mit den politischen Entwicklungen der letzten Jahre bieten.
Ein Plädoyer für die Demokratie
Die Ausstellung ist in mehrere Bereiche unterteilt, die jeweils unterschiedliche Aspekte der deutschen Geschichte und Gesellschaft beleuchten. Im Westflügel, den Link als „Wohnzimmer der Demokratie“ bezeichnet, werden Artikel des Grundgesetzes präsentiert, die eine Welt voller Würde und Gerechtigkeit skizzieren. Im hinteren Bereich des Kreuzgangs sind Werke zu sehen, die mit Titeln wie „Vom nie wieder zum schon wieder“ und „Wehret den Anfängen“ vor gefährlichen politischen Tendenzen warnen. Diese kritischen Betrachtungen sind besonders relevant angesichts des aktuellen Klimas von Populismus und Intoleranz, wie Mittelbayerische berichtete.
Im südlichen Kreuzgang sind Bleistiftzeichnungen zu finden, die sich mit Heimat- und Umweltthemen auseinandersetzen. Diese Werke sind oft humorvoll, aber auch ernst und regen zum Nachdenken an. Die Ausstellung umfasst auch künstlerische Reflexionen über die Pandemie und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft, sowie die Wiedervereinigung und die Herausforderungen des Kapitalismus.
Kunst als Spiegel der Gesellschaft
„Kunst darf das Schöne zeigen, die Ereignisse aber auch kritisch begleiten“, betont Link, der mit seinen Arbeiten nicht nur die positiven Aspekte der Demokratie feiert, sondern auch die Schattenseiten beleuchtet. Bürgermeister Ram appellierte an die Besucher, das Grundgesetz zu verteidigen und dessen Bedeutung für das Zusammenleben in Deutschland zu würdigen. Die musikalische Untermalung der Vernissage, mit Liedern wie „Die Gedanken sind frei“, verstärkte die Botschaft der Freiheit und des kritischen Denkens.
Die Ausstellung im Kloster Ensdorf ist noch bis zum 24. November täglich von 9 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt zu besichtigen. Sie bietet nicht nur eine künstlerische Reise durch die letzten 75 Jahre, sondern auch eine wichtige Plattform für Diskussionen über die Werte und Herausforderungen der Demokratie in Deutschland.