In einem bahnbrechenden Schritt zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Kinder investiert das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration rund 5,6 Millionen Euro in den Bau von zwei neuen Frauen- und Kinderschutzhäusern in den Landkreisen Böblingen und Rottweil. Diese Initiative zielt darauf ab, dringend benötigte, barrierefreie Schutzplätze für bis zu 28 Frauen und ihre Kinder zu schaffen, wie NRWZ.de berichtet.
Staatssekretärin Dr. Ute Leidig betont, dass Gewalt gegen Frauen und Kinder ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellt, das nicht länger ignoriert werden kann. „Wir müssen sicherstellen, dass in jedem Landkreis Schutzplätze für Betroffene und ihre Kinder vorhanden sind“, erklärt sie. Diese neuen Schutzhäuser sind ein entscheidender Schritt, um den Opfern von häuslicher Gewalt eine sichere Zuflucht zu bieten und sie bestmöglich zu unterstützen.
Neue Schutzplätze für Frauen und Kinder
Im Landkreis Rottweil wird die Stiftung St. Franziskus mit einer Förderung von 1,79 Millionen Euro unterstützt, um ein neues Frauen- und Kinderschutzhaus mit zwölf barrierefreien Schutzplätzen zu errichten. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 2,4 Millionen Euro, und die Fertigstellung ist für das Jahr 2027 geplant. Im Landkreis Böblingen hingegen übernimmt das Land rund 3,8 Millionen Euro, was etwa 75 Prozent der Gesamtkosten von 5,05 Millionen Euro ausmacht. Hier sind 16 flexibel nutzbare, barrierefreie Wohneinheiten vorgesehen, die Platz für 16 bis 25 Personen bieten, je nach Anzahl der Kinder der unterzubringenden Frauen.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Appartementstruktur, die es ermöglicht, auch Frauen mit älteren Söhnen aufzunehmen. Der künftige Betriebsträger des Frauen- und Kinderschutzhauses in Böblingen wird die Waldhaus Jugendhilfe gGmbH in Zusammenarbeit mit Frauen helfen Frauen Kreis Böblingen e.V. sein.
Ein Schritt in die richtige Richtung
Die Schaffung dieser Schutzplätze ist nicht nur eine Antwort auf die akuten Bedürfnisse der betroffenen Frauen und Kinder, sondern auch ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der Istanbul-Konvention, die sich gegen Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt richtet. Laut NRWZ.de gibt es in Baden-Württemberg derzeit 44 Frauen- und Kinderschutzhäuser mit insgesamt 876 Plätzen, die sowohl von freien als auch kommunalen Trägern betrieben werden. Diese Einrichtungen sind entscheidend, um Opfern von häuslicher Gewalt nicht nur Schutz, sondern auch Unterstützung und Beratung zu bieten.
Die Fertigstellung der neuen Schutzhäuser wird mit Spannung erwartet, da sie eine wichtige Lücke im bestehenden System schließen und den betroffenen Frauen und Kindern eine sichere Zuflucht bieten werden. Die Landesregierung zeigt damit, dass sie die Verantwortung ernst nimmt, Gewalt gegen Frauen und Kinder zu bekämpfen und die notwendigen Ressourcen bereitzustellen.