Long COVID stellt eine erhebliche Herausforderung für viele Kinder und Jugendliche dar und beeinflusst verschiedene Aspekte ihres Lebens. Die Erkrankung kann in vielen Fällen zu einer signifikanten Einschränkung der Lebensqualität führen, die sich sowohl auf die physischen als auch auf die psychischen Bereiche auswirkt. Laut Rheinpfalz sind die Symptome von Long COVID bei Kindern oft vielschichtig und können von Fatigue über Atemprobleme bis hin zu psychischen Belastungen reichen.
Es gibt keinen einheitlichen Standard für die Diagnose oder die Behandlung von Long COVID, was die Situation für betroffene Familien zusätzlich erschwert. Die Vielzahl der Symptome macht es fast unmöglich, einen einheitlichen Therapieansatz zu formulieren. Vielmehr richtet sich die Behandlung nach dem vorherrschenden Symptom und erfolgt oft in verschiedenen medizinischen Fachrichtungen, wie AOK berichtet.
Die Rolle der Angehörigen
Familienmitglieder spielen eine wesentliche Rolle bei der Unterstützung betroffener Kinder. Sie helfen im Alltag und bieten Trost sowie Verständnis. Es ist wichtig, den Kontakt zu Gleichaltrigen aufrechtzuerhalten, um sozialem Rückzug entgegenzuwirken. Die Organisation gemeinsamer Aktivitäten, auch in kleinerem Rahmen, kann wesentlich zur Genesung beitragen.
Strategien zur Bewältigung von Long-COVID-Symptomen umfassen gezielte Entspannungstechniken, wie Yoga oder Achtsamkeitsübungen. Wohltuende Aktivitäten wie Hörspiele oder das Singen von Schlafliedern für jüngere Kinder können ebenfalls hilfreich sein. Bei Atemnot oder Kreislaufproblemen sind Atem- und Kreislaufübungen eine sinnvolle Ergänzung, wobei die Bedeutung von ausreichendem Schlaf und guter Schlafhygiene nicht zu unterschätzen ist.
Umgang mit Fatigue und Belastungsintoleranz
Ein wesentliches Symptom bei Long COVID ist die ausgeprägte Fatigue. Viele Kinder und Jugendliche haben Schwierigkeiten, ihre körperlichen und geistigen Kräfte angemessen einzuteilen. Hier kann das sogenannte „Pacing“ helfen, um die eigenen Energiereserven besser zu nutzen. Die „Löffeltheorie“ beschreibt, dass es jedem Kind eine begrenzte Anzahl an „Löffeln“ an Energie pro Tag gibt, die es klug einsetzen muss.
Hilfsmittel wie Sonnenbrillen, Noise-Cancelling-Kopfhörer und gegebenenfalls auch Dusch-Stühle oder elektrische Rollstühle können den Alltag der Betroffenen erheblich erleichtern. Es wird empfohlen, gemeinsam mit Kinderärzten nach geeigneten Hilfsmitteln zu suchen und die Möglichkeit einer Kostenübernahme zu klären, wie auf BMG Long COVID dargelegt wird.
Die seelische und soziale Unterstützung ist für Kinder mit Long COVID unerlässlich. Angehörige sollten nicht nur Verständnis zeigen, sondern aktiv den Kontakt zu anderen Gleichaltrigen organisieren. Virtuelle Treffen können eine sinnvolle Alternativlösung darstellen, gerade bei Ermüdung durch persönliche Treffen. Zudem ist die Aufklärung des sozialen Umfeldes über Long COVID ein wichtiger Faktor für die soziale Integration und das Verständnis.
Trotz der Herausforderungen berichten viele Fachleute, dass Long COVID bei den meisten Kindern und Jugendlichen in der Regel als kurze Episode zu werten ist. Zukünftige Fortschritte in der COVID-19-Forschung könnten neue Behandlungsmöglichkeiten und Ansätze zur Unterstützung dieser jungen Patienten bieten. Es bleibt zu hoffen, dass die therapeutischen Optionen weiterentwickelt werden, um den individuellen Bedürfnissen der betroffenen Kinder gerecht zu werden.