Am 8. März 2025, dem Internationalen Frauentag, sind in Aachen umfassende Aktivitäten geplant, um auf die Errungenschaften in den Frauenrechten aufmerksam zu machen und gleichzeitig auf bestehende Ungleichheiten hinzuweisen. Der Frauentag hat seine Wurzeln in den Arbeiterbewegungen des frühen 20. Jahrhunderts und wurde 1910 von Clara Zetkin initiiert. Ziel dieses Tages ist es, sowohl zu feiern als auch die anhaltenden Herausforderungen im Bereich der Gleichstellung der Geschlechter zu beleuchten. Laut t-online.de sind in Aachen Workshops und eine Demonstration gegen Antifeminismus und Gewalt geplant.
Die Veranstaltungen beginnen bereits um 10.30 Uhr mit einer Keynote in der Aachener Volkshochschule und umfassen Workshops, die sich mit dem Thema Antifeminismus beschäftigen. Unter dem Motto „Zurück in die Vergangenheit?“ wird diskutiert, welcher Einfluss antifeministische Strömungen und die Ideologien der Neuen Rechten auf die heutige Gesellschaft haben. Zu den geplanten Workshops zählen ein Argumentationsworkshop, Stimmtraining und die Theorie der Intersektionalität. Ein zentrales Thema wird auch die Aufklärung über die „Tradwife“-Bewegung sein, die Frauen in traditionellen Rollen sieht und gesellschaftliche Diversität ablehnt.
Demonstration für Gleichstellung
Eine weitere wichtige Komponente des Aktionstags ist die von dem „Aachener Bündnis für ein Ende der Gewalt“ organisierte Demonstration, die um 14 Uhr am Katschhof beginnt. Sie zieht durch die Innenstadt bis zum Hauptbahnhof und hat das Ziel, auf die Gewalt gegen Frauen und queere Menschen aufmerksam zu machen. Die Organisatoren betonen die Notwendigkeit, sich gegen Angriffe auf feministische Errungenschaften zu wehren.
Die Veranstaltungen sind kostenfrei und erfordern eine Anmeldung. Diese Initiative wird gemeinsam von der Stadt Aachen, der Volkshochschule Aachen und dem DGB NRW Süd-West organisiert, um ein starkes Zeichen gegen Antifeminismus zu setzen.
Antifeminismus unter der Lupe
Antifeminismus ist ein globales Phänomen, das verschiedene Gesichter hat. Wie in einer Buchpräsentation der Frauen*solidarität zu „Global Perspectives on Anti-Feminism“ dargelegt, eint antifeministische Bewegungen ein gemeinsames Feindbild: den Feminismus selbst sowie dessen Ziele. Diese Bewegungen lehnen geschlechtliche und sexuelle Vielfalt ab und sind gegen Antidiskriminierungsprogramme und Gleichstellungsinitiativen eingestellt. Sie propagieren eine Rückkehr zu traditionellen Geschlechterordnungen und betrachten den aktuellen Kampf für Gleichberechtigung als überflüssig, obwohl die ursprünglichen Ideologien weiterhin bestehen. Dies ist auch ein Thema, das in den Workshops in Aachen behandelt wird, um die Verbreitung solcher Ansichten zu beleuchten.
Ein weiterer Aspekt sind die diskriminierenden Elemente, die der Lebensstil von „Tradwives“ mit sich bringt, wie in einem Artikel auf frauenrechte.de beschrieben. Oft werden Frauen in solchen Rollen als „harmlose Lifestyle-Entscheidung“ dargestellt, jedoch sind damit patriarchale Strukturen und eine romantisierte Sicht auf Care-Arbeit verbunden. Die Realität ist oft geprägt von ökonomischer Abhängigkeit und einem Machtgefälle in Beziehungen, was die Gefahr von häuslicher Gewalt begünstigt.
In den letzten Jahren gab es einen Anstieg antonfeministischer Inhalte, die mit der Frustration junger Männer verknüpft sind und häufig über soziale Medien und Plattformen verbreitet werden. Es ist entscheidend, dass die Aachener Veranstaltungen auch diesen gefährlichen Ideologien entgegenwirken, um ein sicheres Umfeld für alle Geschlechter zu schaffen und feministische Errungenschaften zu bewahren.