In Aachen ist für den 18. Januar 2025 ein Neonazi-Aufmarsch geplant, organisiert von Ferhat Sentürk, einem ehemaligen AfD-Politiker. Sentürk, der eine „millionenfache Remigration“ befürwortet, will seine Demonstration in der Nähe des Autonomen Zentrums (AZ) enden lassen, wo eine queere Veranstaltung stattfindet.
Die geplante Route führt durch das migrantisch geprägte Ostviertel, was als gezielte Einschüchterung wahrgenommen werden könnte. Bereits am 14. Dezember 2024 hatte Sentürk in Berlin an einer ähnlichen Demonstration mitgewirkt, an der gewaltbereite Gruppen wie „Deutsche Jugend Voran“, „Jung und Stark“ und „Der Dritte Weg“ teilnahmen. Diese Organisationen sind für Angriffe auf politische Gegner, Minderheiten und linke Gruppen bekannt und hatten sich auch in Berlin bei brutalen Übergriffen auf SPD-Mitglieder hervorgetan.
Vorfälle in Berlin
Die BerlinerDemo wurde von der Polizei aufgelöst, nachdem Teilnehmer gewalttätig wurden. Unter anderem wurden während der Anreise Sozialdemokraten angegriffen, was zu schweren Verletzungen eines Sozialdemokraten sowie zweier Polizisten führte. Es wird erwartet, dass die Mobilisierung für den Aufmarsch in Aachen bundesweit in der rechtsextremen Szene erfolgt, wobei mit einer stärkeren Teilnahme als in Berlin zu rechnen ist.
Sentürk hatte zuvor einen Austritt aus der AfD verkündet und plant, eine eigene Partei namens „Bürgerliche Allianz“ zu gründen, die bis Anfang Januar 2025 eingetragen sein soll. Die Polizei Aachen hat bis jetzt keine Informationen über den geplanten Aufmarsch erhalten, während die Sicherheit der queeren Menschen im AZ und der Migrant*innen im Ostviertel als gefährdet gilt.
Die gesammelten Parolen der rechtsextremen Demonstranten zeigen eine klare antisemitische sowie fremdenfeindliche und gewaltbereite Haltung. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation rund um den geplanten Aufmarsch entwickeln wird und welche Maßnahmen von den Sicherheitsbehörden ergriffen werden.